Conboys Kreuzband ist nicht beschädigt

Vier Profis stehen derzeit auf der Verletztenliste der DEG. Doch Trainer Christof Kreutzer beklagt sich nicht. Zwei Spieler könnten Mitte November wieder dabei sein.

Foto: Horstmüller / Häfner

Düsseldorf. Eishockey-Trainer beklagen sich selten. Über die Anzahl der verletzten Spieler in den eigenen Reihen sowieso gar nicht. Denn bei der schnellsten Mannschaftssportart der Welt kann eben schon mal etwas passieren, das Profis vom Eis ins Krankenlager wechseln lässt. Dass bei der Düsseldorfer EG derzeit vier wichtige Stammkräfte nicht einsatzfähig sind, schmerzt Trainer Christof Kreutzer und seinem Assistenten Tobias Abstreiter zweifellos. Aber auch das Trainergespann der DEG hämmert deswegen nicht mit den Fäusten auf den Tisch oder fragt den Eishockey-Gott, warum denn ausgerechnet ihre Mannschaft so früh in der Saison in der Deutschen Eishockey Liga personell gebeutelt ist.

„Zum Glück sind es nicht mehr geworden“, sagte Kreutzer gestern mit Blick auf die Verletzenliste des Tabellenzehnten. „Zu meinem Bruder ist ja eigentlich alles gesagt derzeit. Und bei Bernhard Ebner ist die Operation am Ellbogen gut verlaufen. Wir gehen davon aus, dass er die prognostizierten vier Wochen fehlen wird.“

Gute Nachrichten konnte der Cheftrainer der Rot-Gelben über Tim Conboy verkünden. Das lädierte Knie des Verteidigers ist nicht schwerer beschädigt, das Kreuzband intakt. Das ergaben die weiteren Untersuchungen durch die Mannschaftsärzte, die in den vergangenen Wochen darauf warten mussten, dass die Schwellung zurückging und die Flüssigkeit aus dem Knie wich. Wie Stürmer Christoph Gawlik könnte der US-Amerikaner nach der Spielpause Anfang November zur Mitte des kommenden Monats wieder zurückkehren.

Die durchaus positiven Nachrichten aus der medizinischen Abteilung dürften damit auch die Frage nach einer Nachverpflichtung vorerst vom Tisch wischen. Am vergangenen Wochenende erkämpfte sich die DEG immerhin vier Zähler — ohne Kreutzer, Gawlik und Conboy sowie teilweise ohne Ebner. Für die Trainer sicherlich auch eine Bestätigung, dass Ausfälle aufgefangen werden können. Ob das auf Dauer funktionieren würde, steht aber auf einem anderen Blatt Papier.

Den Schwung der jüngsten Erfolge gegen Schwenningen und in Wolfsburg möchten Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter auch in das bevorstehende Wochenende mitnehmen. „Um gegen Nürnberg zu punkten, benötigen wir eine Leistung wie die in Wolfsburg“, sagte Kreutzer. „Wir sind trotz der personellen Misere zuversichtlich.“ Den morgigen Gegner (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) lobt der 49-Jährige in den höchsten Tönen: „Nürnberg hat einen Top-Kader, mit guten Torhütern und in Patrick Reimer haben sie einen der besten Torjäger der Liga in ihren Reihen. Wir müssen auf der Hut sein, vor allem, weil die auswärts bislang stärker waren als in ihrem eigenen Stadion.“ Reimer, der bereits sechs Treffer in dieser Saison erzielte, verlängerte in dieser Woche seinen Vertrag bei den Franken vorzeitig bis zum Jahr 2020 und wird seine beeindruckende Karriere aller Voraussicht nach in Nürnberg beenden.

In Düsseldorf soll der 33-Jährige morgen nach Möglichkeit aber nicht zum Torjubel kommen. Denn die DEG möchte in der Tabelle weiter nach oben klettern — auch ohne vier Stammspieler. Wie das funktioniert, stellte das Kreutzer-Team zuletzt unter Beweis.