Düsseldorfer EG DEG beißt sich an Wolfsburg die Zähne aus
Im Nachholspiel gegen die Grizzlys heißt es am Ende 0:2.
Düsseldorf. Ihren Humor haben sie noch nicht verloren bei der Düsseldorfer EG - trotz der aktuellen Misere. Es lief das letzte Drittel im Nachholspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg, 0:0 stand es, was für ein Eishockeyspiel sicher ungewöhnlich ist, aber langweilig war das Spiel nun wirklich nicht. Trotzdem fielen einer Frau auf der Tribüne die Augen zu, was die Stadionregie sogleich auf dem Videowürfel einblendete und für allgemeine Erheiterung sorgte.
Rund fünf Minuten später war aber niemandem mehr auf Düsseldorfer Seite zum Lachen zumute. Zwei Gegentore und eine Schulterverletzung von Norm Milley hatten der DEG und ihren Fans die Stimmung gründlich verhagelt. Am Ende stand die zweite Heimniederlage binnen vier Tagen, die das Team von Trainer Christof Kreutzer weiter auf dem vorletzten Platz der Deutschen Eishockey Liga stehen lässt.
Dass es erneut nicht für Punkte reichte, lag aber nicht nur an den offensiv einfallslosen Hausherren selbst. Es war vor allem der starken Abwehrleistung der Niedersachsen geschuldet. Bereits in den drei Spielen zuvor waren die Wolfsburger ohne Gegentor geblieben. Am Mittwochabend zeigten sie eindrucksvoll, warum das so ist. In allen drei Zonen rückte das Team von Trainer Pavel Gross der DEG so eng auf die Pelle, dass sie kaum Luft zum Atmen hatte. Vor allem im eigenen Drittel, wo es die Rot-Gelben so weit nach außen drängte, dass ihre Schüsse selten echte Gefahr bedeuteten. "Die lassen nichts zu", fasste es DEG-Verteidiger Tim Schüle hinterher mit einer Mischung aus Anerkennung und Ratlosigkeit zusammen.
Und wenn die DEG doch mal zu Chancen kam, stand da immer noch Felix Brückmann, der derzeit heißeste Torwart der Liga. Bereits nach etwas mehr als drei Minuten hatte der Nationaltorwart für einen ewigen DEL-Rekord gesorgt, weil er zu diesem Zeitpunkt bereits 213:20 Minuten ohne Gegentor geblieben war. Am Ende waren es 270 Minuten - im Eishockey eine halbe Ewigkeit. Nur ein Mal war er gegen einen Schuss von Brandon Yip machtlos, aber da rettete der Pfosten für ihn.
Deswegen von einem glücklichen Sieg zu sprechen, wäre aber vermessen. Denn auch auf der anderen Seite brauchte es einen ganz starken Torhüter, um die Null zu halten. Allein im ersten Drittel musste Mathias Niederberger vier Mal in höchster Not retten. Dass der entscheidende Treffer knapp neun Minuten vor Schluss auf seine Kappe ging, lag an einem Geistesblitz von Stephen Dixon, der Niederberger den Puck von jenseits der Torlinie an die Schulter zirkelte, von wo aus er ins Tor fiel. Fünf Minuten später machte Brent Aubin alles klar.
So blieb der DEG am Ende erneut nur die Rolle des Gratulanten. Weil sie zwar kämpferisch auf Augenhöhe spielte, derzeit aber nicht in der Lage zu sein scheint, gegen starke Defensivreihen spielerische Lösungen zu finden.