Düsseldorfer EG Spielt Christoph Gawlik nie mehr für die DEG?
Seit Mitte 2015 hat der Stürmer nur drei Spiele gemacht. Der Verein hält sich bedeckt.
Düsseldorf. Der Sommer ist für Eishockey-Clubs normalerweise die Zeit, in der es darum geht, die Neuen in den Kader zu integrieren. Da bildet die Düsseldorfer EG keine Ausnahme. Weil es vor der aktuellen Saison allerdings keinen großen personellen Umbruch gab, konzentrierte sich die Aufmerksamkeit auf einen Mann, der streng genommen gar kein Zugang war: Christoph Gawlik. Der gebürtige Deggendorfer war bereits vor der Saison 2015/2016 aus Ingolstadt an den Rhein gewechselt, doch auf dem Eis war er für die hiesigen Fans kaum zu erleben. Gleich im ersten Drittel des ersten Testspiels riss er sich das Kreuzband und fiel für den Rest der Spielzeit aus.
Entsprechend motiviert ging Gawlik nun in die Vorbereitung auf sein zweites Jahr in Düsseldorf. Wer ihn während des Trainingslagers in der Schweiz oder bei den Testspielen danach erlebte, der sah einen ebenso hart arbeitenden wie gut gelaunten Mann. Doch nach nicht mal der Hälfte der Spielzeit gibt es nicht mehr viel zu lachen — nicht für die DEG, und erst recht nicht für Gawlik selbst, der nur ganze drei Pflichtspiele erlebte, ehe er erneut verletzt ausfiel. Bis heute.
Das war zunächst kaum spürbar, weil es noch zahlreiche andere Verletzte gab und Gawlik den Anschein erweckte, recht schnell wieder spielen zu können. Doch aus den ursprünglich veranschlagten vier Wochen wegen eines Muskelfaserrisses ist mittlerweile eine Verletzung auf unbestimmte Zeit geworden. Nun sieht es gar so aus, als würde er vielleicht gar nicht mehr für die Düsseldorfer spielen.
Darauf angesprochen, gab sich Trainer Christof Kreutzer unter der Woche zurückhaltend. „Schwieriges Thema, nicht so einfach“, sagte der 49-Jährige und kündigte an, die Causa Gawlik „erst mal intern besprechen“ zu müssen, „bevor wir in der Öffentlichkeit sprechen“. Was dabei herauskommt, steht zwar in den Sternen, aber es würde niemanden überraschen, wenn in den nächsten Wochen eine Vertragsauflösung zwischen dem Stürmer und der DEG kommuniziert wird.
Denn selbst wenn Gawlik nun doch wieder Fortschritte machte und fit würde: Es bliebe die Frage, ob er sofort spielen könnte. Immerhin hat der Bayer nun seit eineinhalb Jahren nicht durchgängig trainieren können. Mal sei er auf dem Eis, mal nicht, sagte Kreutzer. Entsprechend dauere es, „bis er auf einem Level ist, um spielfähig zu sein“. Man solle zwar „niemals nie sagen, aber von Tag zu Tag wird es schwieriger“.
So unglücklich das Kapitel Christoph Gawlik und die DEG auch für beide Seiten enden könnte, für den Verein hätte die Vertragsauflösung auch Vorteile. So lange der Stürmer zum Kader gehört, muss er entsprechend bezahlt werden. Zwar ist Gawlik nicht der absolute Topverdiener, aber bei einem Club wie der DEG, wo finanziell alles auf Kante genäht ist, fehlt es deswegen an Geld, um Ersatz zu holen.
Doch so weit wollte Kreutzer noch nicht denken und sagte nur: „Es ist eine schwierige Situation, sowohl für uns als Club als auch für den Jungen selber.“