Düsseldorfer EG Die DEG spielt die Haie an die Wand
Mit der besten Saisonleistung schießt die DEG die Kölner mit 4:2 aus der ausverkauften Halle.
Düsseldorf. Es lief die 57. Minute im Rather Dome, da war die Versöhnung zwischen der Düsseldorfer EG und ihren Fans endgültig abgeschlossen. Sämtliche DEG-Fans unter den 13 205 Zuschauern in der ebenso ausverkauften wie stimmungsvollen Halle erhoben sich, tausende fingen gar an zu hüpfen und feierten ihre Mannschaft. 4:2 (2:0/2:1/0:1) führte die nach Treffern von Eduard Lewandowksi, Max Kammerer, Alexej Dmitriev und Adam Courchaine gegen die Kölner Haie und brachte den Vorsprung über die Zeit.
Es war der erhoffte Befreiungsschlag der DEG, die sich und ihren Fans in den vergangenen Wochen einiges zugemutet hatte und bis auf den vorletzten Platz der Deutschen Eishockey Liga abgestürzt war. Besonders die beiden jüngsten Auftritte gegen Krefeld (2:4) und in Ingolstadt (1:5) hatten für Kopfzerbrechen und Pöbeleien im Internet gesorgt. Nun war das ganz anders. Von der ersten Sekunde an spielte die DEG so, wie sich das die Fans immer wünschen würden: konsequent in den Zweikämpfen, klar und einfach mit der Scheibe und immer mit Zug zum Tor. Die ersten 40 Minuten, sie waren wahrscheinlich das Beste, was die Mannschaft diese Saison gezeigt hat. Und das gegen eins der absoluten Topteams.
Ähnlich gut waren die Düsseldorfer zuletzt Ende Oktober zu Hause gegen Ingolstadt (6:2) gewesen. Und weil sie damals zum ersten Mal das blaue Ausweichtrikot angezogen hatten, versuchten sie es am Sonntag erneut in den ungewohnten Leibchen. So konnte sich Trainer Christof Kreutzer zu Beginn seines Statements nach dem Sieg über den Lieblingsgegner einen kleinen Scherz nicht verkneifen: „Ich habe eine neue Lieblingsfarbe, und die ist blau“, sagte Kreutzer, um sein Team danach über den grünen Klee zu loben. „Die Jungs waren richtig heiß, ich habe einen Riesenrespekt vor meiner Mannschaft, in diese Richtung müssen wir weitergehen.“
Auch die Spieler selbst waren bester Laune und lobten sich gegenseitig. Vor allem Adam Courchaine, der in den ersten Spielen nach seiner Verpflichtung keinen guten Eindruck hinterlassen hatte. Am Sonntag gegen die Haie wirkte auch er wie aufgedreht und belohnte sich mit dem vorentscheidenden Treffer zum 4:1 nach einem starken Pass des überragenden Marcel Brandt. „Es macht immer Spaß, gegen Köln zu spielen. Wir hatten ein volles Haus und super Stimmung. Jeder hat 60 Minuten lang gut gespielt. Das war ein Schritt in die richtige Richtung.“
Von diesem Schritt sprachen viele am Sonntag. Und es war die richtige Metapher. Denn mehr als ein erster Schritt war der Sieg gegen fahrige Haie wirklich nicht. Noch immer steht die DEG auf dem vorletzten Platz, nur wenn sie in den nächsten Wochen nachlegt, war der Sieg gegen den Lieblingsgegner etwas wert. Einmal alle Kräfte bündeln und im Derby vor einem vollen Haus ein starkes Spiel machen, dürfte nicht reichen, um am Ende der Saison wirklich in die Play-offs zu kommen. Das weiß auch Christof Kreutzer: „In drei Tagen haben wir schon das nächste schwere Spiel in Nürnberg. Wir dürfen das genießen, aber morgen geht es weiter, morgen ist das wieder egal.“