Düsseldorfer EG Die DEG läuft der Musik derzeit hinterher
Erstmals bleibt das Kreutzer-Team in dieser Saison an einem Wochenende ohne Punkt.
Als die Spieler der Düsseldorfer EG am Sonntagabend nach der Schlusssirene in ihre Kabine im Rather Dome stapften, genügte ein Blick in die Gesichter, um die Gemütslage der Eishockey-Profis zu analysieren. Verteidiger Marco Nowak passierte als Erster die Tür und schmetterte seinen Schläger zu Boden. Der ein oder andere Mitspieler sah aus, als hätte er einen Ausdruck auf den Lippen, der an dieser Stelle nicht zitierfähig ist. Doch Blicke sagen bekanntlich oft mehr als Worte. Und so verkniffen sich die Übrigen einen offenen Gefühlsausbruch in verbaler Form oder durch das Malträtieren der eigenen Ausrüstung.
Zwei Heimspiele hatte der Spielplan der Deutschen Eishockey Liga der DEG nach der Deutschland-Cup-Pause beschert, in der sich der Großteil des Kaders auf der Mittelmeerinsel Malta fitgehalten hatte. Mit neuem Schwung wollte die Mannschaft von Cheftrainer Christof Kreutzer in den zweiten Saisonabschnitt starten, doch nach den Auftritten gegen Mannheim am Freitag und die Krefeld Pinguine am Sonntag standen die Rot-Gelben jeweils mit leeren Händen da. Ernüchterung hatte die positive Grundstimmung der Tage vor dem Heimspiel-Doppelpack abgelöst.
Gegen die Adler hielten die Düsseldorfer gut mit, verloren unglücklich mit 1:2, weil ausgerechnet Kapitän Rob Collins kurz vor dem Ende eine vermeidbare Strafzeit kassierte, in deren Folge die Mannheimer zum Siegtreffer kamen. Im Spiel gegen die Pinguine wirkte das DEG-Team fahrig und unkonzentriert. Fehlpässe im Spielaufbau, wieder einmal wenig Durchschlagskraft in der Offensive und haarsträubende Puckverluste in der eigenen Zone machten es den Pinguinen, die selbst derzeit mehr mit sich als mit den Gegnern zu kämpfen haben, oftmals viel zu einfach.
Mit 18 Punkten aus 15 Spielen steht die DEG nach dem ersten Null-Punkte-Wochenende der Spielzeit nur noch auf Platz 13 in der Tabelle. Lediglich vier der sieben Siege wurden nach 60 Minuten eingefahren, zwei davon gab es gegen Liga-Neuling Bremerhaven. Die Ansprüche bei Fans und im Umfeld des Clubs mögen nach zwei Jahren als Tabellenfünfter der Hauptrunde gestiegen sein. Und Kreutzer kann berechtigt vor zu hohen Erwartungen warnen — doch die bisherige Bilanz ist schlichtweg zu dürftig, um das Ziel Play-off-Teilnahme realisieren zu können.
Eine Krise wollte Stürmer Daniel Weiß nach der vierten Niederlage aus den vergangenen fünf Begegnungen dennoch nicht ausgemacht wissen: „Wir haben unkonzentriert gespielt. Das ist eigentlich nicht üblich bei uns. Jeder muss sich an die eigene Nase fassen. Wir müssen uns da irgendwie zusammen rauskämpfen. Es läuft halt einfach nicht. Von einer Krise würde ich aber nicht sprechen.“
Noch deutlicher wurde Verteidiger Marcel Brandt, der mit einem Treffer und seiner Vertragsverlängerung bis 2019 sozusagen der Mann des Tages auf Düsseldorfer Seite war, wenngleich sich zumindest die Freude über sein Tor beim 24-Jährigen in Grenzen hielt: „Wir haben unsere wenigen Chancen nicht genutzt, zu viele zugelassen. Und wir haben im Aufbauspiel und in der neutralen Zone zu viele Fehler gemacht. Gegen Mannheim haben wir härter und schneller gespielt, gegen Krefeld waren wir läuferisch nicht gut.“ Der Analyse der DEG-Profis war nichts hinzuzufügen. Es bleibt die Frage, ob und wie schnell sich der Tabellen-13. aus seiner unbefriedigenden Situation befreien kann.