DEG braucht Zusatzschicht
Erst in der Verlängerung gewinnt das Kreis-Team 6:5 gegen Augsburg. Kreutzer setzt Wut über Olympia-Ausbootung in Leistung um.
Düsseldorf. Was war das für eine Erlösung bei Adam Courchaine. Der Stürmer der Düsseldorfer EG hatte am Mittwoch Abend im Rather Dome vor der ordentlichen Kulisse von 6803 Zuschauern nach 71 Sekunden der Verlängerung den Siegtreffer zum 6:5 über die Augsburger Panther erzielt und damit eine kuriose Begegnung beendet.
Die Belohnung für das letzte DEG-Tor 2009 war der erneute Sprung auf Platz zwei, da Hannover in Krefeld 1:6 verloren hat. "Wir hatten teilweise überhaupt keine defensive Verantwortung", sagte DEG-Trainer Harold Kreis, der sich bei Ersatztorhüter Mathias Lange bedankte. "Er hat uns mit einigen Paraden im Spiel gehalten."
Stammkeeper Aubin musste passen, da er sich in seinen neuen Schlittschuhen eine Blase gelaufen hatte.
Lange war also ein Gewinner in diesem Spiel. Weitere hatte die DEG bereits vor dem Spiel in ihren Reihen, aber leider auch einen ganz großen Verlierer. Am Nachmittag nämlich hatte Bundestrainer Uwe Krupp sein Aufgebot für das olympische Turnier in Vancouver im Februar bekannt gegeben.
In dem fehlt der 180fache Nationalspieler Daniel Kreutzer, und auch Patrick Reimer muss zittern. Der Allgäuer steht nur auf Abruf bereit, da Krupp im Angriff auf die Nordamerika-Legionäre Marco Sturm, Marcel Goc und Philipp Gogulla zurückgreifen kann. Dafür haben Korbinian Holzer und zur Verwunderung auch der bislang enttäuschende Jason Holland das Ticket nach Kanada so gut wie in der Tasche.
Für Kreutzer hingegen ist der Olympia-Traum geplatzt wie eine Seifenblase. Doch die Diskussionen um seine Ausbootung waren am Mittwoch nach gerade einmal 27 Sekunden voll entbrannt. Da bewies der 30-Jährige Kapitän sein gutes Auge und bereitete das 1:0 durch Collins mustergültig vor. Und auch zum 2:0 durch Reimer (13.) kam die Vorlage vom Düsseldorfer Urgestein.
Kurz darauf hätte Reid alles klar machen können, doch aus seinem abgewehrten Schuss fuhr Augsburg den Konter zum Anschlusstreffer von Olver (17.). Als Holzer kurz darauf auf die Strafbank musste, gelang den Gästen durch Likens sogar der Ausgleich (20.).
Und das muntere Toreschießen setzte sich im zweiten Drittel fort. Die DEG zog in 150 Sekunden wieder auf zwei Treffer davon, Augsburg benötigte nur 70Sekunden zum erneuten Gleichstand. Eine Strafzeit der Gäste nutzte Collins zum 100.Saisontreffer der DEG und zum 5:4. Doch die Panther schlugen zurück, ehe Courchaine dem kuriosen Treiben ein Ende setzte.