So viel Eis wollte bei der DEG auch niemand
Trainer Harold Kreis: "Keine Entschuldigung für die Niederlage"
Düsseldorf. Montagfrüh um 4.30 Uhr war es dann endlich vorbei. Nach fast 18 Stunden kehrte die DEG vom Auswärtsspiel in der Deutschen Eishockeyliga aus Wolfsburg zurück. In der Nacht musste eigens noch ein Ersatzbusfahrer nach Herford reisen, weil dort für Hauptfahrer Peter Flassig die Lenkzeit überschritten war.
Die Hinfahrt hatte nämlich über acht Stunden gedauert, nachdem ein PKW mit Sommerreifen einen Unfall verursacht hatte, der im dichten Schneetreiben und auf Eisglätte eine Vollsperrung der Autobahn A2 nach sich gezogen hatte.
"Die Vorbereitung war sicher nicht optimal, aber das soll keine Entschuldigung für unsere Niederlage sein. Im Gegenteil, unter diesen Umständen sind wir sogar recht gut ins Spiel gekommen", sagte Trainer Harold Kreis nach dem 1:3 (0:1/1:2/0:0) in der Autostadt. In der Tat hatten die Wolfsburger das 1:0 nach dem ersten Drittel, welches Norm Milley in der 7. Minute gelang, vor allem ihrem starken Torhüter Jochen Reimer zu verdanken.
Bei der DEG war zunächst wenig von der zermürbenden Anreise zu spüren und im zweiten Abschnitt konnten die "Schneemänner" um Kapitän Daniel Kreutzer sogar weiter zulegen. Shane Joseph erzielte folgerichtig den verdienten Ausgleich (26.). Die DEG drängte und hatte mit einem Penalty die Chance zur Führung.
Doch Evan Kaufmann, der am Freitag gegen Ingolstadt einen leider wertlosen Strafschuss noch verwandeln konnte, scheiterte an Jochen Reimer. "Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich den halten würde, weil Evan diesen Trick öfter versucht", sagte der ehemalige DEG-Torwart.
Es war die Schlüsselszene, denn 16 Sekunden später ging Wolfsburg durch Ken Magowan erneut in Führung (32.), der Blake Sloan vor 1853 winterfesten Zuschauern sechs Minuten später das 3:1 folgen ließ. "Im letzten Drittel hatten wir keine Reserven mehr", sagte Trainer Kreis und Marian Bazany sinnierte: "Der liebe Gott war heute nicht mit uns. Oder doch? Schließlich sind wir heil nach Hause gekommen."
Dort musste der Verteidiger erstmal sein Auto frei schaufeln, bevor er sich am Dienstag wieder in den Bus setzt. "Wir spielen zwar erst Mittwoch in Nürnberg, aber vielleicht ist ja wieder einer mit Sommerreifen unterwegs." tsch
Das Spiel der DEG in Nürnberg findet am Mittwoch um 19.30 Uhr statt. Unser WZ-Liveticker, der jetzt auch vom Handy abrufbar ist, wird bereits eine halbe Stunde früher geschaltet.