So macht Kreis die DEG stark
Der Schlüssel zum Erfolg liegt auch in den Umstellungen von Abwehr und Angriff.
Düsseldorf. Eigentlich sollten die vier Kerzen auf dem Adventskranz, der die Geschäftsstelle der Düsseldorfer EG an der Brehmstraße schmückt, in den Vereinsfarben rot und gelb gehalten sein. Aber seit geraumer Zeit brennt an Stelle einer gelben Kerze dort eine weiße herunter. Pressesprecher Frieder Feldmann sorgt für Aufklärung: "Ich habe die gelbe nach einem Fototermin min mit der Mannschaft in der Kabine vergessen. Als ich sie später wiederholen wollte, war sie weg. Ein Spieler hat mir danach erklärt, dass sie so lange bei der Mannschaft bleibt, bis wieder ein Spiel verloren geht. Die Jungs sind abergläubisch."
Das war vor dem Spiel in Iserlohn und seitdem gab es drei Siege in Folge. Interesse, die gelbe Kerze wieder an ihren vorgesehenen Platz zurück zu bringen, besteht also nicht. Doch die Gründe für den Aufschwung der DEG sind irdischerer Art. "Unsere Erfolge basieren auf harter Arbeit. Wir sind als Team gewachsen und stehen sehr kompakt", sagt Trainer Harold Kreis, dem besonders gefallen hat, wie seine Mannschaft am vergangenen Dienstag auf die frühen Gegentore in Frankfurt reagiert hat. "Die Spieler sind ruhig geblieben und haben keinen falschen Aktionismus gezeigt."
Richtigen Aktionismus zeigte hingegen Kreis selbst, als er Mitte November genug gesehen und die Schwachstellen erkannt hatte. Er stellte sowohl seine Abwehrformationen als auch die Angriffsreihen, und der Erfolg stellte sich ein. "Hinten kommen die Stärken von Patrick Traverse nun wesentlich besser zur Geltung, weil er neben dem defensiven Marian Bazany mehr Sicherheit verspürt, und vorne sehen wir endlich den kampfstarken Mark Murphy, den wir wollten", sagt Kreis, der der Mannschaft ein höheres Niveau bescheinigt als vor sechs Wochen.
Dies soll natürlich auch an diesem Wochenende so bleiben, doch Kreis warnt vor den beiden kommenden Gegnern Ingolstadt (Freitag, 19.30 Uhr, Rather Dome) und Wolfsburg (Sonntag, 18.30 Uhr, Arena im Allerpark). "Das werden anspruchsvolle Spiele werden. Besonders Ingolstadt ist ein sehr ausgeglichen besetztes Team mit einem guten Überzahlspiel. Von unseren erst 65 Gegentoren haben wir nicht umsonst 13 von ihnen erhalten", sagt Kreis, der Rückschläge einkalkuliert. "Über eine so lange Saison kann keine Mannschaft konstant gut spielen, irgendwann werden auch wir mal wieder verlieren." Aber noch gibt es ja die gelbe Glückskerze in der Kabine.