Eishockey DEG: Es geht gleich richtig zur Sache

150 Fans überzeugen sich beim ersten Eistraining, dass die Stimmung im Team von Christof Kreutzer bestens ist.

Foto: homü

Düsseldorf. Als Christof Kreutzer das erste offizielle Eistraining der neuen Saison am Dienstagmorgen gegen 11 Uhr beendete, musste er gleich zwei Mal hinsehen. Traditionell stellten die zahlreichen Fotografen und Kamera-Teams die Neuen im Kader der Düsseldorfer EG zum Gruppenbild auf. Und da stutzte der Cheftrainer: „Ich habe mich gewundert, dass es so viele sind. Das kam mir nach den ersten Einheiten gar nicht so vor“, sagte der 48-Jährige und stellte zufrieden fest: „Das Team wächst schnell zusammen.“

Nicht mal zwei Wochen ist die neue DEG nun beieinander. Aber sie scheint die wenigen Tage mit jeder Menge Kraft- sowie Ausdauertraining und Abwechselungen wie Kartfahren, Boxen und Tennis bereits genutzt zu haben, um die zehn Neuen ins Team zu integrieren. „Die Eishockey-Welt ist ja nicht so groß. Als ich hier hingekommen bin, hat Mathias Niederberger zum ersten Mal mit uns trainiert, Felix Bick war bei den Junioren. Wir kennen uns also alle schon länger“, sagte beispielsweise Bobby Goepfert mit Blick auf seine beiden neuen Torwartkollegen. Die eben gar nicht so neu sind und entsprechend wenig Anpassungsprobleme haben. Das merkt man dem Team an.

Wo man die Eishockey-Spieler zwischen 18 und 38 auch antrifft — in der Leichtathletikhalle, auf der Kartbahn, dem Tennisplatz oder am Dienstag an der Brehmstraße — die Stimmung ist ebenso konzentriert wie gelöst. Davon konnten sich am Dienstag auch die rund 150 Fans ein Bild machen. Wer immer das Eis verließ, tat das blendend gelaunt und war sich nicht zu schade, bei den Fans stehenzubleiben, ein bisschen zu fachsimpeln, Fotos zu machen und Autogramme zu geben. Zuvor auf dem Eis hatten sie es weniger entspannt angehen lassen.

Nach Pass- und Laufübungen standen zwei intensive Drei-gegen-Drei-Varianten an: zunächst quer in einem Drittel, dann auf ganzer Länge und halber Breite des Eises. Und obwohl es die erste richtige Einheit war, stand niemand auf der Bremse. „Es war hart. Nach zwei Wochen Schwitzen in der Leichtathletikhalle brennen die Beine“, sagte Neu-Verteidiger Joonas Rönnberg, der von der Physis der neuen Kollegen beeindruckt war:

„Hier ist es etwas körperlicher, die Spieler sind schwerer und stärker als in Schweden. Dort gibt es dafür bessere Techniker. Aber vielleicht mangelt es da auch an der Einstellung.“ Das scheint bei seinem neuen Team nicht der Fall zu sein. Ganz zur Freude des Trainers, der auch den Grund dafür kannte: „Es ging auch deshalb heute schon richtig zur Sache, weil wir gestern bereits eine kleine Einheit auf dem Eis hatten.“

Die ersten Schritte auf dem Eis hatten sich die Spieler am Montagabend einfach selbst gegönnt. Eigentlich waren sie nur zur Brehmstraße gekommen, um ihre neue Ausrüstung in Empfang zu nehmen. Doch weil das Eis in der kleinen Halle bereits aufbereitet war, schnappten sie sich Schlittschuhe sowie Schläger und legten eine kleine Extra-Einheit ein.

Dass es dann am Dienstag vor Fans und Medienvertretern auch offiziell losging, wirkte nach den harten Wochen wie eine Befreiung auf manche Spieler. Vor allem auf Rückkehrer Mathias Niederberger, der hinterher für zahlreiche Fotos und Interviews herhalten musste: „Ich habe mich richtig gefreut und war aufgeregt. Hier ist meine Heimat.“