Düsseldorfer EG DEG gewinnt irres Spiel gegen Iserlohn

Erst führt sie 2:0, dann liegt sie 3:4 zurück, am Ende kommt sie noch mal zurück und siegt 7:4 gegen den Tabellennachbarn.

Marcel Brandt (Nr.92) attackiert von Iserlohns Loule Caporusso (Nr.9).

Foto: PIX-Sportfotos/Roland Schicho

Düsseldorf. Gegen kurz nach 22 Uhr hatte sich der Rather Dome endgültig zu Düsseldorfs größter Karnevalsparty entwickelt. "Die Sterne funkele, mir Düsseldorfer schunkele", dröhnte es aus den Boxen - und Fans sowie Spieler der Düsseldorfer EG taten genau das. Minutenlang. Würde nicht am Sonntag (14.30 Uhr/WZ-Liveticker) gleich das nächste Spiel beim neuen Tabellenführer aus München anstehen, sie hätten wahrscheinlich bis Rosenmontag durchgeschunkelt.

Alexander Preibisch (Nr.29) will Iserlohns Chet Pickard (Nr.34) die Sicht verstellen.

Foto: PIX-Sportfotos/Roland Schicho

Und es gab ja auch etwas zu feiern. Ein wahres Eishockey-Fest mit mehr als 13.000 Fans, elf Toren, krachenden Checks, überraschenden Torschützen, zahlreichen Fehlern, großartigen Paraden und irren Wendungen. Am Ende blieben die drei Punkte bei der DEG, die den Tabellennachbarn Iserlohn Roosters mit 7:4 (1:0/1:3/5:1) besiegte und damit weiter auf Rang drei der Deutschen Eishockey Liga steht. Weil Mannheim mit 0:2 in Wolfsburg verlor, wuchs der Vorsprung auf Platz sieben gar auf elf Punkte an. Doch das interessierte die Mannen von Trainer Christof Kreutzer nur am Rande. Viel wichtiger war ihnen, dass sie ihre Negativserie von drei Niederlagen in Folge beendet hatten. Und dass sie in ein fast verschenktes Spiel zurückkamen.

Norm Milley (Nr.14) und Iserlohns Jean-Philippe Cote (Nr.2) im Zweikampf vor Iserlohns Chet Pickard (Nr.34), während der Puck am Tor vorbei geht.

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DEG gewinnt mit 7:4 gegen Iserlohn
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DEG gewinnt mit 7:4 gegen Iserlohn

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Danach hatte es zu Beginn des letzten Drittels nicht ausgesehen, nachdem die Düsseldorfer ihre 2:0-Führung durch leichtfertige Fehler - vor allem in Überzahl - aus der Hand gegeben hatten und mit 3:4 zurücklagen. "Wir haben im zweiten Drittel etwas zu viel zugesehen, aber diese Mannschaft hört nicht auf. Wir arbeiten hart und glauben an uns", sagte Norm Milley, der erneut einer der besten Düsseldorfer war und sowohl den 4:4-Ausgleich durch Ken-André Olimb (49.) sowie das 5:4 durch Corey Mapes (54.) vorbereitet hatte.

Ebenso wichtig war es für den Verein. Die vergangenen Spiele mit mehr als 10.000 Zuschauern hatten die Düsseldorfer allesamt verloren. Fast schien es so, als seien sie vor großen Kulissen besonders nervös. "Wir haben vorher darüber gesprochen", sagte Milley hinterher, "die Stimmung hier ist aber schon das ganze Jahr überragend. Wir geben immer unser Bestes, manchmal klappt es nicht, heute hat es funktioniert", freute sich der Routinier - und dürfte damit nicht der einzige sein. Selten war die Stimmung nach einem Spiel so ausgelassen im Rather Dome. Allerdings sind auch selten derart spektakuläre Spiele zu sehen.

Selbst Gästetrainer Jari Pasanen war trotz der Niederlage begeistert: "Man wünscht sich, dass man immer sowas sehen kann, aber die Trainer sicherlich nicht." Was sein Gegenüber gleich bestätigte: "Das braucht man nicht immer. Es hat trotzdem Spaß gemacht, und wenn du dann als Sieger vom Eis gehst, macht es umso mehr Spaß", sagte Kreutzer, der sich trotz der intensiven und aufregenden Partie keine Sorge vor dem Spiel am Sonntag in München macht: "Das hat schon Kraft gekostet, aber wir gehen da positiv raus, und das weckt neue Energie. Wir haben gute Laune, wenn wir am Samstag in den Bus steigen."