Düsseldorfer EG DEG scheitert an Ex-Torwart Beskorowany

Trotz zahlreicher Chancen verliert die Düsseldorfer EG mit 1:2 gegen Nürnberg. Die vierte Niederlage aus vergangenen fünf Heimspielen.

Die DEG hat gegen die Nürnberg Ice Tigers verloren.

Foto: Häfner

Düsseldorf. Die Verabschiedung fiel dieses Mal besonders herzlich aus. Egal, welcher Düsseldorfer nach dem Spiel an der Reihe war, Tyler Beskorowany zu seiner Leistung zu gratulieren, sie alle beließen es nicht beim branchenüblichen Handschlag. Da wurde umarmt und auf die Schulter geklopft, da wurde gequatscht und gescherzt.

Das Problem der Mannen von Trainer Christof Kreutzer ist allerdings, dass eben jener Tyler Beskorowany nicht mehr bei der DEG spielt. Der hütet seit einigen Monaten das Tor der Nürnberg Ice Tigers. Und das tat er am gestrigen 41. Spieltag der Deutschen Eishockey Liga so gut, dass seine ehemaligen Kollegen nur ein einziges Mal jubeln durften. So hieß es am Ende 1:2 (1:0/0:2/0:0) aus Sicht der DEG, die damit das vierte der vergangenen fünf Heimspiele verlor und nur deswegen nicht in der Tabelle abrutschte, weil Verfolger Iserlohn mit 1:2 nach Verlängerung beim Schlusslicht aus Krefeld verlor.

So bleiben die Rot-Gelben Tabellenzweiter, weil neben Nürnberg aber auch München (2:1 in Mannheim) gewann, rückte die Spitze enger zusammen. Aus dem Dreikampf um die Tabellenführung ist spätestens am Freitagabend ein Fünfkampf geworden. Entsprechend mahnte DEG-Trainer Kreutzer hinterher, nicht bereits ein paar Wochen zu früh abzuschalten: "Wir dürfen zu keinem Zeitpunkt denken, dass wir schon etwas erreicht haben. Wir haben noch gar nichts erreicht", sagte der Coach unmissverständlich.

Einen Vorwurf wollte er seinen Mannen aber nicht machen: "Es war ein sehr, sehr enges Spiel, wir haben gut begonnen, aber dann leisten wir uns zwei Unaufmerksamkeiten, wo wir nicht die richtige Entscheidung treffen", fasste der 48-Jährige ein Spiel zusammen, in dem seine Mannschaft lange durch Norm Milleys feinen Bauerntrick in Überzahl führte, durch zwei Gegentreffer in zwei Minuten gegen Ende des Mittelabschnitts aber ins Hintertreffen geriet und nicht mehr zurückschlagen konnte.

Das ärgerte vor allem Marcel Brandt, der am Freitag als Verteidiger aushelfen musste, weil nach Stephan Daschners Handverletzung nur noch fünf gesunde Defensivspieler im DEG-Kader stehen. "Das war ein hartumkämpftes Spiel. Aber im zweiten Drittel haben wir in der defensiven Zone nicht unseren Job gemacht", sagte Brandt, dessen Mannschaftsteil aber nicht das Problem war. Zwar kamen die Nürnberger vor allem im zweiten Drittel zu zahlreichen Chancen, das Meiste war aber gut beim glänzend aufgelegten Mathias Niederberger aufgehoben.

Die wahren Probleme hatte die DEG aber in der Offensive. Obwohl sie genügend Chancen und am Ende 27 Mal aufs Tor geschossen hatte. Doch entweder machten es die Düsseldorfer zu kompliziert und passten mindestens einmal zu viel. Oder sie scheiterten eben an Beskorowany. Der musste allerdings nur selten sein ganzes Können zeigen. Und wenn, dann meistens gegen die Reihe Milley-Olimb-Strodel, die mit Abstand am meisten Gefahr ausstrahlte. Aber weil auch die lediglich in Überzahl traf, durfte sich Tyler Beskorowany am Ende die meisten Glückwünsche abholen.