Fünf-Punkte-Wochenende DEG erlebt perfektes Auftaktwochenende
Düsseldorf · EISHOCKEY Am Freitag zunächst ein 2:1 nach Verlängerung beim Titelaspiranten Adler Mannheim, gestern ein 5:1 beim Heimdebüt gegen Iserlohn — die neue DEG macht den Fans zum DEL-Start Spaß.
Als Mathias Niederberger zum letzten Mal am gestrigen Nachmittag die Eisfläche des Rather Domes betrat, hatte er einen Teil seiner üblichen Torhüterausrüstung bereits abgelegt. Das tut er immer, wenn er mit seinen Kollegen von der Düsseldorfer EG nach Siegen auf die Ehrenrunde geht, aber gestern tat der 25-Jährige das einer silbernen Glitzerjacke, die jedem drittklassigen Showmaster aus dem vergangenen Jahrhundert zur Ehre gereicht hätte. Niederberger hatte nicht etwa eine Wette verloren, das Silberjäckchen hat seit Beginn der neuen Eishockey-Saison seinen festen Platz in der Kabine. Gewinnt die DEG, bekommt es der teaminterne Spieler des Spiels verliehen — und muss es tragen.
Zwar hatte die DEG bei ihrem Heimauftakt gegen die Iserlohn Roosters fünf Tore erzielt, und dennoch gab es niemanden, der gegen die Wahl des Torhüters offiziell Protest einreichte. Lediglich Trainer Harold Kreis war nicht ganz zufrieden damit, er hätte sich „21 Jäckchen gewünscht“, also für jeden Spieler eins. Aber letztlich war es ihm gleich, der 5:1-Erfolg am zweiten Spieltag der Deutschen Eishockey Liga war alles, was Kreis interessierte.
Immer, wenn die Tor braucht, schießt sie auch eins
„Wir waren von Anfang an sehr kompakt und haben die Räume eng gemacht, die Iserlohner konnten sich nicht entfalten“, sagte Kreis, dessen Team nicht nur in der Rückwärtsbewegung überzeugte: „Immer, wenn wir ein Tor gebraucht haben, haben wir eins gemacht“, sagte der Trainer. Das galt nicht nur für die ersten beiden Treffer im Mittelabschnitt durch die beiden besten Torjäger der Vorsaison: Alexander Barta traf im Nachschuss zum 1:0, John Henrion kurze Zeit später in Überzahl zum 2:0. Ebenso wichtig waren die beiden schnellen Tore nach dem Anschlusstreffer der Iserlohner zum Start des letzten Abschnitts. Bevor die Sauerländer auch nur darüber nachdenken konnten, wie sie es nun angehen sollten, das Spiel komplett zu drehen, hatten die Düsseldorfer Neustürmer Braden Pimm und Philip Gogulla auf 4:1 gestellt. Henrions zweiter Treffer in der Schlussphase sorgte für endgültige Feierstimmung unter den 8000 Zuschauern im Dome.
Einige hundert von denen hatten bereits am Freitag Live-Eishockey gesehen, als die DEG zum Start der 25. DEL-Saison für die vielleicht größte Überraschung des Spieltags gesorgt hatte. Mit 2:1 nach Verlängerung gewann sie beim Titelaspiranten Adler Mannheim. Da und auch gestern überragend: Mathias Niederberger. Seinen 27 Paraden in der Kurpfalz ließ er gestern 37 weitere folgen. Er sei „schon zufrieden“ mit sich, sagte er, nicht, ohne seine Vorderleute zu vergessen. Nur weil die die Iserlohner immer wieder nach außen gedrängt hätten, hätte er die Chance gehabt, die vielen Schüsse relativ leicht abzuwehren.
Was er hingegen nicht sagte: Dass er deutlich weniger zu tun bekommen hätte, hätten sich seine Vorderleute nicht so viele unnötige Fouls geleistet. 22 Strafminuten waren es nun am ersten Wochenende der neuen Saison. Doch abgesehen vom ersten Unterzahlspiel der Saison in Mannheim, in dem gleich das 1:0 für die Adler fiel, hielt sich die DEG schadlos, selbst mit zwei Mann weniger. Kaum überraschend nannte Trainer Kreis „unser starkes Unterzahlspiel“ als Schlüssel zum Erfolg. Ein anderer war die neue Ausgeglichenheit in der Offensive. Elf Spieler haben bereits einen Scorerpunkt verbucht, sieben davon mindestens zwei. Und dennoch war der Mann des Wochenendes ein anderer: Der mit dem Silberjäckchen.