DEG: Jeder Punkt ist Gold wert
Trainer und Spieler der DEG hadern nach dem 3:4 in Straubing nicht mit den fraglichen Entscheidungen des Schiedsrichters.
Als die Pressekonferenz nach dem Spiel der Düsseldorfer EG bei den Straubing Tigers am Sonntag Abend beendet war, da sagte DEG-Trainer Harold Kreis zu seinem Gegenüber Jürgen Rumrich: "So, Jürgen. Jetzt sag’ mal ehrlich. Das war doch ein klares Foul vor eurem Ausgleich zum 2:2, oder?" Kein Dementi vom Übungsleiter der Niederbayern. "Ja, stimmt. Da hast Du Recht, Harold. In dieser Szene haben wir Glück gehabt." Auch DEG-Verteidiger Marian Bazany schüttelte nur ungläubig den Kopf und sagte: "Der Schiedsrichter meinte, Patrick Traverse sei auf seinen eigenen Schläger getreten und dadurch hingefallen. Das ist einfach lächerlich. Ich stand direkt dahinter und habe genau gesehen, wie Florian Schnitzer ihm ein Bein gestellt hat."
Die Unparteiischen werden wieder vermehrt zur Zielscheibe. Schon in der vergangenen Woche bezeichnete Berlins Trainer Don Jackson deren Leistung als peinlich und Hamburgs Coach Paul Gardner sagte: "Ich finde einfach keine Worte für diese Typen." Dass die Schiedsrichter verstärkt in den Fokus geraten, ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Saison auf die Zielgerade einbiegt. Die Nerven sind angespannt. Fortan ist jede Niederlage schmerzhaft und jeder Punkt Gold wert. Als Ausrede für das 3:4 der DEG nach Penaltyschießen wollten aber weder Harold Kreis noch Marian Bazany ihre Kritik an Referee Marcus Brill aus Zweibrücken verstanden wissen. "Wir haben uns im Schlussdrittel auf das einfache Spiel der Straubinger eingelassen und sie dadurch aufgebaut. Dann wird es hier natürlich doppelt schwer, weil das Publikum voll hinter der eigenen Mannschaft steht", sagte Bazany. Kreis ergänzte: "Die Niederlage geht in Ordnung, weil Straubing am Ende mehr Druck gemacht hat. Aber wir haben einen Punkt und einer ist besser als keiner."
Dass es nur dieser eine wurde, lag vor allem an Ryan Ramsay. Der von Harold Kreis ausgemusterte Angreifer verwandelte nach seinem Treffer zum 2:2 auch den entscheidenden Penalty. Von einer späten Rache wollte Harold Kreis allerdings nicht sprechen. "Ryan war mit der Aufgabe, die ich ihm in Düsseldorf zugedacht habe, nicht einverstanden. Also war es das Beste, dass er sich einen anderen Klub sucht. Ich freue mich für ihn, dass er in Straubing eine neue sportliche Heimat gefunden hat." Pflegeleicht ist Ramsay aber nach wie vor nicht. "Ich habe ihn aus disziplinarischen Gründen schon auf die Tribüne setzen müssen", sagte Tigers-Trainer Jürgen Rumrich. Und war sich wieder mit Harold Kreis einig.