DEG plant vorsichtig
In drei Wochen beginnen die ersten Vertragsverhandlungen.
Düsseldorf. Noch bevor am Mittwoch das offizielle Pressegespräch bei der Düsseldorfer EG begann, tauschten sich Manager Lance Nethery und Trainer Harold Kreis über einen Artikel einer großen Sportzeitung aus. Darin war von einem möglichen Gehaltsverzicht eines Spielers von Fußball-Bundesligist Schalke 04 die Rede. Darauf angesprochen, ob dies auch im Eishockey möglich sei, reagierte Nethery mit Zurückhaltung: "Unser Etat ist für die gesamte Saison gesichert. Da wird es keine Probleme geben." Der DEG-Manager räumte aber ein, dass sich der Verein schon große Gedanken über die Zukunft mache. Daran, dass selbst ein verdienter Spieler wie Kapitän Daniel Kreutzer derzeit keine automatische Zusage für eine Vertragsverlängerung erhält, zeigt die angespannte Lage im deutschen Vereins- Eishockey und speziell auch bei der DEG. Die drastisch gesunkenen Zuschauerzahlen schüren nicht gerade Optimismus.
"Auch in der vergangenen Spielzeit war es schwierig, aber die Play-off-Spiele vor allem gegen Krefeld haben uns sehr geholfen", sagt Nethery. "Aber damit können wir nicht vorher kalkulieren. Der Etat geht nur von der Vorrunde aus. Alles andere wäre ein großes Risiko." Nicht jedes Mal könne die DEG mit einem so zugkräftigen Gegner wie Krefeld im Play-off rechnen. Zudem werden diese nur noch im Modus "Best of Five" ausgetragen, was weniger Heimspiele in der lukrativsten Saisonperiode bedeuten könnte. Das eigene Haus muss daher finanziell unbedingt in Ordnung gehalten werden, so Nethery, der aber darauf hinwies, dass die DEG schuldenfrei sei. "In der Zukunft wird ganz sicher in der gesamten Liga weniger an Gehalt gezahlt werden", sagt der Manager, der sich nicht an anderen Vereinen orientieren will.
Deshalb werden für die Vertragsverhandlungen oder -gespräche die nächsten drei Wochen abgewartet, um Zuschauertrend und sportliche Entwicklung besser beurteilen zu können. In diesem Zeitraum gastieren auch die Kölner Haie im Rather Dome. "Wir werden nur das Geld ausgeben, das wir haben. Deshalb stehen wir derzeit solide da." Deutlch wurde aber, dass für die kommende Saison bei allen neuen Verträgen Abstriche gemacht werden (müssen). Denn mit weniger Spielern in die Saison zu gehen und so Personalkosten einzusparen, hält Nethery für nicht machbar. "20 bis 22 Spieler werden auf jeden Fall benötigt."
Sorgen, die ganze DEL könnte kollabieren, hat Nethery aber nicht. "Die Liga ist viel besser organisiert als früher." Die DEG befände sich auf dem richtigen Weg. Ein Gehaltsverzicht wäre aber wohl trotzdem nicht verkehrt.