Düsseldorfer EG Charlie Jahnke schuftet für seine Rückkehr aufs Eis

Düsseldorf · Rund vier Monate nach seinem Wadenbeinbruch sowie Bänderrissen im rechten Sprunggelenk ist der Stürmer schon wieder bei 95 Prozent. Der Blick des 22-Jährigen ist fest auf den Saisonstart im November gerichtet.

Der Vertrag von Charlie Jahnke bei der DEG läuft bis 2021.

Foto: Horstmüller

Es passierte am 8. März bei der 2:3-Niederlage der Düsseldorfer EG in Nürnberg, dem letzten Hauptrundenspieltag der Deutschen Eishockey Liga. Charlie Jahnke wurde gecheckt, es war eine Aktion mit Folgen: Wadenbeinbruch, Bänderrisse, Saisonende. Die schwere Verletzung hätte sein Mitwirken an der Play-off-Serie im Viertelfinale gegen seinen Ex-Klub Eisbären Berlin verhindert. Doch der Stürmer hatte kaum den ersten Schock verdaut, da wurden die Play-offs abgesagt. Jahnke ist inzwischen längst auf dem Weg der Besserung, hat gar den größten Teil dieses Weges hinter sich und fiebert dem nun verlegten Saisonstart entgegen. „Es ist schon doof, noch etwas länger warten zu müssen. Trotzdem ist der angepeilte Start im November ein Datum, mit dem wir jetzt arbeiten können“, sagt der 22-Jährige.

Jahnke weilt derzeit noch in seiner Heimat Berlin, verbringt dort Zeit mit der Familie und trifft sich — natürlich stets unter Einhaltung der Abstandsregeln — mit Freunden. Darüber hinaus arbeitet er weiter fleißig für sein Comeback. „Die Verletzungen sind alle sehr gut verheilt. Ich kann schon fast alles wieder machen und bin bei 95 Prozent“, sagt der Außenstürmer. Um wieder auf die nötigen 100 zu kommen, hat er nun etwas mehr Zeit. Wäre denn aber auch der ursprünglich geplante Saisonstart Mitte September für ihn drin gewesen? „Das denke ich schon. Einerseits ist die Verschiebung so gesehen dann noch ein kleiner Vorteil für mich. Aber wie gesagt: Es ist schon doof, dass es noch länger dauert.“

Eine Reise ins Ungewisse mit überraschendem Verlauf

Hinter Jahnke liegt eine für ihn persönlich gute Saison nach schwierigem Beginn in Berlin. Der zu diesem Zeitpunkt 21-Jährige erkannte, dass die sportlichen Perspektiven bei den Eisbären für ihn nicht die allerbesten waren. Die Lösung hieß DEG. Der Sportliche Leiter Niki Mondt einigte sich mit den Eisbären auf eine zeitlich begrenzte Leihe. Jahnke überzeugte in Düsseldorf vom Start weg, sammelte Pluspunkte bei Trainer Harold Kreis („Charlie hat einen guten Eishockey-Sinn“) und empfahl sich mit guten Leistungen für eine Weiterbeschäftigung. Also nahm die DEG ihn voll unter Vertrag. Sein Kontrakt läuft bis 2021.

„Das war schon ein bisschen eine Reise ins Ungewisse. Und im Nachhinein gebe ich zu, dass ich selbst überrascht war, wie alles lief“, verrät Jahnke. „Ich durfte größtenteils in der dritten Reihe spielen, hatte also nicht nur eine kleine Rolle.“ Auch dem Bundestrainer blieben die guten Vorstellungen nicht verborgen. Gemeinsam mit Verteidiger Johannes Huß sowie den Stürmerkollegen Leon Niederberger und Maximilian Kammerer wurde Jahnke für das „Top Team Peking“ nominiert, eine Perspektivmannschaft, die im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2022 jungen deutschen Spielern, Spielpraxis und Wettkampferfahrung im internationalen Eishockey bringen soll.

Doch wie ist das für einen so jungen Profi, wenn schon während der Saison und auch nach 48 Spielen mit vier Toren und sieben Vorlagen von allen Seiten Lob zu kommen scheint? „Lob ist wichtig. Das hilft meinem Selbstbewusstsein. Aber ebenso wichtig ist die Kritik. Ich habe immer nachgefragt, was ich besser machen kann. Vor allem Marco Nowak als erfahrener Spieler hat mir viel geholfen“, erzählt Jahnke. Und was gab ihm Trainer Kreis für seine zweite Saison bei der DEG und die persönliche Entwicklung mit auf den Weg? „Meine Defensivarbeit muss besser werden, insgesamt muss ich noch an meiner taktischen Disziplin arbeiten.“

Bis November wird Charlie Jahnke das in der Theorie tun, danach endlich wieder in der Praxis. Spätestens dann wird er wieder bei 100 Prozent sein.