Düsseldorfer EG DEG stürzt in München den Tabellenführer

Mit einem 2:1-Erfolg siegt das Kreutzer-Team beim bisherigen Ersten und kann jetzt beruhigt Karneval feiern.

Foto: Birgit Häfner

München. Karneval bei der Düsseldorfer EG und mehr als 1000 Anhänger feierten auch in Oberbayern kräftig mit. Die per Sonderzug angereisten Fans sorgten in der altehrwürdigen Eishalle unter dem Olympiaturm nahezu für Heimspiel-Atmosphäre und trieben das Team von Trainer Christof Kreutzer zu einer weiteren famosen Leistung. Die DEG siegte am Sonntagnachmittag bei Spitzenreiter EHC München vor 5210 Zuschauern mit 2:1 (1:0/1:1/0:0) und gewann damit auch das zweite Spitzenspiel binnen 43 Stunden.

Nach einem der besten Eishockey-Spiele (gegen Iserlohn), welches die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) in dieser Saison bisher gesehen hat, war die Frage, ob die DEG dafür dann in München den Preis würde zahlen müssen. 60 Minuten hatte das Team von Trainer Christof Kreutzer am Freitag gegen die Iserlohn Roosters überaus intensiv und mit konstant hohem Tempo gerackert, um das an Drehungen und Wendungen irre West-Duell mit 7:4 gewinnen zu können. „Bei unserem durch die vielen verletzungsbedingten Ausfälle zur Zeit kleinen Kader hat das sicher enorm viel Kraft gekostet. Doch mit einem solchen Erfolgserlebnis im Rücken steigen wir natürlich um einiges entspannter in den Bus“, sagte Kreutzer.

DEG siegt in München und ist wieder Spitzenreiter
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Und tatsächlich. Nach einer kurzen Schrecksekunde, als Jason Jaffray den Pfosten traf (2.), zeigte sich die DEG vor ihren vielen per Sonderzug angereisten Fans sofort aktiv. Kurt Davis versuchte es zweimal von der blauen Linie (5.) und auch danach stand Münchens Torwart David Leggio öfter im Zentrum des Geschehens, als ihm lieb war. Nicht unverdient ging die DEG daher in der elften Minute auch in Führung. Tim Conboy hatte kraftvoll abgezogen, Leggio konnte den satten Schuss nicht kontrolliert abwehren und Drayson Bowman staubte zum 1:0 ab.

In der Folge gelang es den Hausherren zwar, durch früheres Angreifen eine optische Überlegenheit zu erringen. Auch im zweiten Drittels sah sich die DEG zunächst verstärkt in der Defensive, ließ aber mit vereinten Kräften sowie der auch von den Angreifern diszipliniert geleisteten Abwehrarbeit kaum Münchener Großchancen zu. Besonders Eduard Lewandowski und Rob Collins fuhren immer wieder weite Wege zurück. Dazu war Verteidiger Tim Conboy einmal mehr ein nahezu unüberwindbares Bollwerk.

So agierte die Mannschaft des früheren DEG-Trainers Don Jackson immer hektischer und planloser. Die DEG hingegen setzte mit Kontern Nadelstiche. Zwei Minuten vor der zweiten Pause führte einer dann zum 2:0, als Alexander Preibisch vor Leggio kühlen Kopf bewahrte. Die Freude darüber war allerdings so groß, dass Michael Wolf nur 31 Sekunden später der Anschlusstreffer gelang. Spannung also für den Schlussabschnitt. In dem warf München alles nach vorne, die DEG sich aber immer wieder leidenschaftlich in die Angriffe. Dann war Schluss — für die Fans der Beginn einer feucht-fröhlichen Zugfahrt zurück nach Düsseldorf.