DEG und der Wolfsburg-Fluch

Den letzten Düsseldorfer Sieg bei den Grizzly Adams gab es am 21. Dezember 2008.

Düsseldorf. Jason Holland und Derek Dinger trugen ihre flauschigen Kissen im Arm, Trainer Jeff Tomlinson eine Hülle, in der sein Anzug steckte, und Manager Lance Nethery brachte Geschäfts-Unterlagen mit.

Um 13 Uhr machte sich der DEG-Tross am Donnerstag im Mannschaftsbus in Richtung Wolfsburg auf. Schon einen Tag vor dem Eishockey-Spiel bei Spitzenreiter Grizzly Adams.

Eher ungewöhnlich, aber die Geschichte hat ein plausiblen Grund: Weil die DEG am 20. Dezember 2009 verspätet zum Auswärtsspiel in Wolfsburg eintraf, musste der DEL-Klub 30.000 Euro Geldstrafe an die Niedersachsen zahlen, weil deren Manager Charly Fliegauf bei der DEL Forderungen wegen entgangener Einnahmen durchgesetzt hatte.

Noch heute hat das Ganze einen üblen Nachgeschmack bei Manager Lance Nethery. „Wir sind gewarnt und wollen nicht noch einmal diese Probleme bekommen, darum fahren wir einfach einen Tag früher“, sagte der 53-Jährige vor der Abfahrt.

Es soll keine Flucht vor dem Karneval sein, denn der fällt für die Eishockeyprofis der DEG aus sportlichen Gründen weitgehend flach. Lediglich am Rosenmontag haben die Spieler die Möglichkeit, ins närrische Treiben einzutauchen.

Das würde dann umso leichter mit zwei Siegen am Freitag gegen Wolfsburg und am Sonntag im Heimspiel gegen Köln fallen. „Unser Fokus ist jetzt einzig und allein auf das nächste Spiel gerichtet, alles andere würde die Konzentration stören“, sagt Trainer Tomlinson.

Beim DEL-Spitzenreiter kämpft die DEG gegen einen „Fluch“ an, denn die Niedersachsen sind der Angstgegner der Düsseldorfer. Drei Niederlagen gab es in dieser Saison, in der vergangenen Saison scheiterte die DEG im Play-off-Viertelfinale in nur drei Spielen an den Grizzly Adams.

Den bisher letzten DEG-Sieg in Wolfsburg gab es am 21. Dezember 2008. Das Siegtor zum 2:1 erzielte Ryan Ramsay in der 49. Minute. „Solche Negativserien haben für uns keine Bedeutung. Wir wollen jedes Spiel gewinnen“, sagt Kapitän Daniel Kreutzer. „Wir haben in dieser Saison noch nichts erreicht. Das wollen wir ändern. Gegen Wolfsburg haben wir auf jeden Fall etwas gut zu machen.“