Düsseldorfer EG DEG verliert „Schicksalsspiel“ und muss um die Pre-Play-offs bangen

Gegen Straubing kommt das Team von Christof Kreutzer erneut nach einem 0:2 zurück, um dann doch mit 2:5 zu verlieren.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Christof Kreutzer sah verzweifelt aus, als ihn die Stadionregie im letzten Drittel in Großaufnahme auf dem Videowürfel zeigte. Und auch ein wenig ratlos. An Rückstände und Niederlagen dürfte sich der Trainer der Düsseldorfer EG mittlerweile gewöhnt haben, aber das 2:5 (1:2/1:2/0:1) gegen die Straubing Tigers war mehr als ein weiteres verlorenes Spiel in der langen Saison der Deutschen Eishockey Liga. Diese 22. Niederlage im 37. Spiel könnte in sechs Wochen, wenn es an die Analyse der Hauptrunde geht, als die entscheidende erachtet werden, warum es nichts mit der dritten Play-off-Teilnahme in Folge wurde.

Im Vorfeld war die Partie des Elften gegen den Zehnten als eines dieser Sechs-Punkte-Spiele deklariert worden. Hätte die DEG gewonnen, der Rückstand auf den letzten Play-off-Platz wäre auf zwei Zähler geschmolzen, nach der Niederlage sind es nun acht Punkte, die die Düsseldorfer in den letzten 15 Spielen aufholen müssen, um im März nicht schon in den fast halbjährigen Sommerurlaub zu müssen.

Es war aber nicht nur die Tabellensituation, die Kreutzer die Laune verhagelt haben dürfte. Auch der Umstand, dass es nächste Woche gegen die Topteams und Nürnberg und Köln geht und das nächste Null-Punkte-Wochenende droht, hatte nichts damit zu tun. Es war die Art und Weise der Niederlage, die nach demselben Muster ablief wie das 3:7 am Freitag gegen München: Zwei frühe Gegentore, eine starke Reaktion mit zwei eigenen Treffern, gefolgt von einem völligem Einbrechen nach dem nächsten Rückschlag. Straubings Trainer Larry Mitchell nannte den Treffer zum 3:2, der nur 28 Sekunden nach dem Ausgleich fiel, nicht umsonst den „Knackpunkt“.

Der Unterschied zum Freitag war allerdings, dass es diesmal nicht gegen einen bärenstarken Tabellenführer aus München ging, sondern gegen ein Straubinger Team, das mit bieder noch wohlwollend beschrieben ist. Meist ging es den Gästen nur darum, irgendwie die Mittellinie zu erreichen, um den Puck tief zu spielen. Ansonsten stellten sie sich hinten rein, warteten auf Konter und Überzahlspiele.

„Wir hatten uns fest vorgenommen, einfach zu spielen, und das ist uns auch gut gelungen“, sagte Mitchell. Der DEG fiel dagegen nur phasenweise etwas dagegen ein. In den ersten drei Minuten war das so. Und auch zu Beginn des zweiten Abschnitts, als sie erfolgreich auf den Ausgleich drängte. Ansonsten war der Auftritt für ein Spiel dieser Wichtigkeit erschreckend blutleer. „Wir kriegen vorne wie hinten nichts gebacken“, fasste es Verteidiger Stephan Daschner treffend zusammen. Spätestens nach dem 2:4 in der 27. Minute war es dann bereits endgültig aus.

Im letzten Drittel trudelte das Spiel emotionslos aus. Das galt hinterher aber nicht für Christof Kreutzer. Einen Wutausbruch wie nach dem Spiel gegen Schwenningen gab es aber nicht zu sehen. „Wir hätten die Punkte dringend gebraucht“, sagte er und verlor sich danach in Durchhalteparolen: „Wir haben noch alle Chancen. Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken.“ Teile des Publikums haben das schon getan. Zwar gab es vereinzelte Pfiffe, der Großteil nahm die Niederlage aber auffallend gleichgültig hin.