Düsseldorfer EG DEG enttäuscht gegen den Tabellenletzten

Das 2:3 gegen Schwenningen ist die vierte Niederlage in Folge. Zwischendurch verhöhnen die Fans gar ihr eigenes Team.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. So ein Kapitän hat bekanntlich Aufgaben, die weit über das rein Sportliche hinausgehen. Gerade, wenn es für seine Mannschaft nicht nach Wunsch läuft. Rob Collins, seit der Verletzung von Daniel Kreutzer Spielführer bei der Düsseldorfer EG, tat sich damit lange schwer. Große Reden hält der Kanadier eher selten, „leading by example“, (mit gutem Beispiel vorangehen) nennt er seinen Führungsstil.

Dass das nicht mehr reicht, hat mittlerweile auch Collins erkannt. Bereits nach dem 0:2 gegen Wolfsburg Anfang Dezember sprach der Kapitän die Unzulänglichkeiten ungewohnt offen an. Vor dem Spiel am Dienstag gegen Schlusslicht Schwenningen fühlte sich Collins mal wieder dazu genötigt, seine Mannen öffentlich ins Gebet zu nehmen. Hatte die DEG während der jüngsten drei Niederlagen doch nur drei Treffer erzielt. Folglich sagte Collins in die Mikrofone: „Wir müssen mehr Tore schießen.“

DEG verliert gegen Wild Wings mit 2:3
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Das klappte gegen Schwenningen nur ansatzweise. Zwar hatte die DEG diesmal zwei Tore geschossen, trotzdem stand nach dem 2:3 (0:0/0:2/2:1) die vierte Niederlage in Serie zu Buche. Und das in einem Spiel, von dem jeder gesagt hatte, dass es die DEG gewinnen muss. Dass sie weiter auf Platz zehn der Deutschen Eishockey Liga steht, war allein der erneuten Niederlage der Straubinger zu verdanken. So war Brandon Yip nicht allein mit seiner Meinung, als er hinterher von einer „großen Enttäuschung“ sprach.

Zumal den Gästen anzumerken war, dass sie das Spiel in Düsseldorf trotz ihrer prekären Situation am Tabellenende nicht als Chance, den Rückstand auf Platz zehn zu verkürzen, sondern mehr als lästige Pflicht betrachteten. Schließlich steht am Samstag das große Winter Game in der Sinsheimer Fußballarena vor knapp 30.000 Zuschauern gegen die Adler Mannheim an. Sich vor dem Saison-Höhepunkt eine Sperre oder gar eine Verletzung einhandeln, wollte niemand. Entsprechend gingen die Schwarzwälder jedem noch so kleinen Scharmützel aus dem Weg. Auch harte Zweikämpfe standen nicht wirklich hoch im Kurs. Mehr als 33 Minuten dauerte es, ehe die Gäste zum ersten Mal auf die Strafbank wanderten.

Eigentlich ideale Voraussetzungen für die DEG, dem ohnehin angeschlagenen Gegner den Schneid abzukaufen, doch stattdessen ließ sie sich davon anstecken. Zwar waren die Düsseldorfer feldüberlegen und hatten am Ende 43:30 Torschüsse abgegeben, wirklich aufregend wurde es in den ersten 40 Minuten aber selten. Weil es die Schwenninger besser machten und zwei ihrer wenigen Chancen durch Will Acton (in Überzahl) und Marcel Kurth nutzten, gab es zur zweiten Sirene ein lautes Pfeifkonzert. Als Jake Hansen zu Beginn des Schlussabschnitts das 3:0 nachlegte, folgte gar höhnischer Applaus.

Erst nachdem Brandon Yip und Daniel Weiß binnen vier Minuten den Anschluss besorgten, hatte die DEG die Fans wieder auf ihrer Seite. Doch es half nichts mehr. Die nächste Enttäuschung war perfekt.