Düsseldorfer EG DEG baut die kleine Siegesserie weiter aus
Düsseldorfs Eishockey-Team setzt seine Siegesserie auch gegen Bremerhaven fort. Am Ende eines lange Zeit überraschend einseitigen Spiels heißt es 4:2.
Düsseldorf. Es gibt Wahrheiten, die wirken so klischeebeladen, dass man gar nicht weiß, ob man sie inflationär bemühen sollte. Nur macht sie das nicht weniger richtig. Deswegen: Sportler brauchen Kontinuität und Automatismen, erst recht, wenn sie in einer so schnellen wie taktischen Mannschaftsdisziplin wie Eishockey zu Hause sind. Den neuesten Beweis für diese alte These liefert dieser Tage die Düsseldorfer EG. Wochenlang war das Trainergespann aus Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter zu personellen Umstellungen gezwungen. Ständig verletzte sich jemand, hin und wieder kam mal einer zurück, dann gab es wieder neue Ausfälle.
Erst seit knapp zwei Wochen ist das anders. Was nicht nur bedeutet, dass die Düsseldorfer am Freitag bereits das sechste Spiel in identischer Aufstellung spielten, sondern auch, dass sich das Trainergespann entgegen seiner früheren Marschroute dazu entschieden hat, seine Sturmreihen in eine strenge Hierarchie zu packen: zwei spielerisch starke Trios, zwei fürs Grobe. Zwar brauchte auch das etwas Anlaufzeit, mittlerweile hat sich das Team aber so gut eingespielt wie noch nie in dieser Saison. Folglich gab es für die DEG gegen Aufsteiger Bremerhaven Freitag den vierten Sieg in Serie. Am Ende eines lange Zeit gar außergewöhnlich einseitigen Spiels stand es 4:2 (1:1/3:0/0:1).
So durfte sich der gut gelaunte Teil unter den 6173 Zuschauern im Rather Dome bereits einige Minute vor dem Ende erheben und seine Mannschaft mit einem warmen Applaus in die kurze Weihnachtspause schicken. Wenn man sie denn überhaupt so nennen will, schließlich geht es gleich am zweiten Weihnachtstag (14 Uhr) in Mannheim weiter.
Daran wollte am Freitag aber noch niemand denken. Als der verletzte Kapitän Daniel Kreutzer sich nach dem Spiel das Stadionmikrofon schnappte, bedankte er sich erst mal dafür, dass die Fans auch in den düsteren Stunden der vergangenen Wochen zu ihrem Team gestanden hatten. Als kurze Zeit später die Tabelle eingeblendet wurde, auf der DEG nun Zehnter ist, und trotz zweier Spiele in der Hinterhand zwei Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Play-off-Platz hat, war die Laune endgültig festlich.
Dafür hatten aber allein schon die ersten 40 Minuten des Spiels gesorgt. 80 Sekunden waren gespielt, da traf Max Kammerer aus spitzem Winkel mit seinem elften Saisontor zum 1:0. Und auch, wenn die Unparteiischen vor dem schnellen Ausgleich (3:34/Jack Combs) der Gäste einen unerlaubten Weitschuss übersahen, brachte das die DEG nicht aus dem Konzept. Zwar dauerte es bis in den zweiten Abschnitt, ehe die Düsseldorfer wieder in Führung gingen, dieses Mitteldrittel war aber mit das Beste, was sie in dieser Saison bislang zeigten. Pässe, Zweikämpfe, Laufbereitschaft, Abschlüsse — alles stimmte. Das Traumtor von Drayson Bowman im Fallen war nur der Auftakt, Kurt Davis und Brandon Yip erhöhten noch vor der zweiten Sirene auf 4:1. Der Rest war Schaulaufen. Weil die DEG nach dem zweiten Gegentor zu Beginn des Schlussabschnitts nicht einbrach, sondern „sehr gut verteidigte“, wie Trainer Kreutzer gut gelaunt feststellte.
Ebenso vergnügt war Drayson Bowman, der zu denen gehört, die wochenlang unter ihren Möglichkeiten blieben, deswegen in der Kritik standen und nun aufgewacht sind. Sein gestriges Tor war sein sein achtes, zudem bereitete er den letzten Treffer vor. Das Lob gebühre aber nicht ihm allein, sagte der US-Amerikaner: „In der ganze Reihe läuft es jetzt sehr gut.“ Warum das so, wisse er aber auch nicht. „Es ist manchmal schwer zu erklären.“ Oder es liegt an den Automatismen und der Kontinuität.