Düsseldorfer EG DEG: Mit Disziplin ins Derby-Wochenende
Die DEG gastiert am Freitag in Krefeld. Christof Kreutzer erwartet ein kampfbetontes Spiel.
Düsseldorf. Hin und wieder wird Christof Kreutzer in Pressekonferenzen vor den beiden Spielen an einem Wochenende die Frage gestellt, ob sein Team sich mehr auf das Derby als auf den anderen Gegner aus Bayern, Berlin oder Mannheim fokussieren würde. Der Trainer der Düsseldorfer EG verneint dies dann immer. Das bringt die Einstellung eines Profis mit sich. An diesem Wochenende beschert der Spielplan in der Deutschen Eishockey Liga der DEG gleich zwei Derbys — beide in der Halle des Gegners. Daher stellt sich diese Frage erst gar nicht.
Freitag (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) gastiert der Tabellenvorletzte bei den Krefeld Pinguinen, am Sonntag geht es zu den Kölner Haien. Beide Mannschaften haben die Rot-Gelben in dieser Saison bereits schlagen können. Beim KEV setzte sich die DEG mit 3:2 nach Verlängerung durch, gegen den Erzrivalen aus der Domstadt lieferten die Düsseldorfer beim 4:2 vor rund vier Wochen ihre vielleicht bislang beste Leistung ab. „In Krefeld treffen zunächst zwei Mannschaften aufeinander, die aktuell nicht auf dem Weg sind, den sie sich erhofft haben“, sagt Kreutzer. „Das wird vielleicht kein Augenschmaus, weil beide Teams in erster Linie über den kämpferischen Aspekt ins Spiel kommen wollen.“
Vielleicht kommen die Duelle mit den beiden Lokalrivalen für die DEG zur rechten Zeit. Die Emotionen bei den Fans und auf dem Eis geben in der Regel zusätzlichen Auftrieb. Kreutzer weiß jedoch um die mentale Verfassung seiner Profis. „Es kommt drauf an, wie Teams mit Gegentoren umgehen. Mental muss eine Mannschaft dann funktionieren. Im Fall des Falles müssen wir ruhig und diszipliniert bleiben. Das ist uns zuletzt nicht immer gelungen“, erklärt der 49-Jährige. „Nackenschläge wie die ersten Gegentore gegen Wolfsburg oder gegen Berlin tun natürlich weh. In diesen Spielen waren wir bis dahin eigentlich gut dabei.“
Der Trainer sucht seit Wochen fieberhaft nach den Lösungen für die Probleme seiner Mannschaft. Das bringt ihn sogar hin und wieder um den Schlaf, wie er unter der Woche zugab. „Wie wir die Gegentore bekommen, ist auf eine Art deprimierend. Aber wir haben auch zu viele Unterzahlspiele.“ Und aufgrund dieser fehlender Disziplin kommt die DEG hin und wieder aus dem Rhythmus. „Wir haben zwei Gruppen für die Special Teams in Über- und Unterzahl. Wenn wir aber fünf Unterzahlspiele hintereinander haben, dann kommen einige Spieler für fünf Minuten Nettospielzeit und insgesamt eine Viertelstunde gar nicht aufs Eis“, sagt Kreutzer. „Wir müssen diszipliniert spielen, das gilt für Strafzeiten genauso wie für das Spielsystem.“
Ein ganz anderes Spiel als in Krefeld dürfte die DEG in Köln erwarten, wenn es gegen einen spielstarken Gegner geht, der nach der Niederlage im ersten Vergleich auf Revanche brennt: „Die Haie werden sagen: ,Die liegen unten, stich nochmal drauf’. Aber dieser Situation werden wir uns stellen“, sagt Kreutzer. Mit mehr Disziplin und hoffentlich bereits mit einem Derbysieg in der Tasche — das ist zumindest der Plan.