Düsseldorfer EG Die DEG trifft aufs Team der Stunde

Seit VW bekanntgab, das Engagement in Wolfsburg zu verlängern, läuft es. Die Grizzlys gewannen drei Mal zu null.

Foto: Häfner

Düsseldorf. Mittwoch könnte ein guter Tag werden für die Düsseldorfer EG. Über Monate musste sie unter der Woche meist tatenlos dabei zusehen, wie die Konkurrenten in der Deutschen Eishockey Liga Punkte sammeln. Nun ist das andersrum. Bis auf die Teams aus Bremerhaven und Krefeld ist der Rest der unteren Tabellenregion zum Zusehen verdammt, wenn die DEG Mittwochabend (19.30 Uhr) auf die Grizzlys Wolfsburg trifft und den Rückstand auf die Play-off-Plätze verkürzen will.

Mittwoch könnte aber auch ein schlechter Tag für die Düsseldorfer EG werden. Denn der Gegner aus Niedersachsen ist mächtig in Fahrt und hat sich oben festgesetzt. Drei Siege gab es zuletzt. Entsprechend gehen die Wolfsburger als Favorit auf das Eis des Rather Domes. Und verliert die DEG erneut, könnte es eine ganz üble Woche werden. Denn die beiden Gegner am Wochenende sind keine Geringeren als die finanziellen wie sportlichen Schwergewichte aus München und Berlin.

Doch damit wollte sich Trainer Christof Kreutzer gestern noch nicht beschäftigen. Nicht mal die vermeidbare Niederlage am Sonntag gegen Augsburg interessierte ihn noch. Zumindest nicht die negativen Momente eines Spiels, das die DEG trotz einer 2:0-Führung aus der Hand gab und das entscheidende Gegentor nur 34 Sekunden vor der Schlusssirene kassierte.

Ein Treffer, der sinnbildlich dafür stand, was beim Tabellenvorletzten derzeit schief läuft: unnötiger Scheibenverlust eines erfahrenen Mannes in der neutralen Zone, eine nicht zupackende Defensive, und zur „Krönung“ ein Schuss durch die Beine von Mathias Niederberger. Aber so laufe es eben in einer Phase, in der „nicht alles gelingt“, sagte Kreutzer, der seinem Team aber keine Ansage machen wollte, weil der Spielverlauf ohnehin „frustrierend“ genug gewesen sei. Eine Brandrede wäre wohl kontraproduktiv gewesen.

Nicht mal die erfahrenen Kräfte hätten eine bekommen. Obwohl sich deren vermeidbare Strafzeiten, die zu Gegentoren führen, wie ein roter Faden durch die Saison ziehen. Ob er das Thema Disziplin nun noch mal gesondert angesprochen habe? „Disziplin ist immer ein Thema, aber nicht nur bei den Strafzeiten. Alles hat mit Disziplin zu tun, auch in der defensiven und in der offensiven Szene. Aber natürlich dürfen wir nicht so leichte Strafen ziehen, vor allem keine Wechselfehler.“

Zwar ist Wolfsburg in Überzahl (18,8 Prozent) nicht ähnlich effizient wie Augsburg (26,2), aber auch die Grizzlys wissen, wo das Tor steht — vor allem das eigene, das sie hervorragend verteidigen. Drei Mal in Folge spielten sie zuletzt zu null. Was besonders an Goalie Felix Brückmann liegt, der seit 210 Minuten nicht mehr hinter sich greifen musste. Nicht nur deswegen nennt Kreutzer ihn „einen der besten Torhüter, die wir in Deutschland haben“.

Auch davor gibt es eine Menge Qualität. Wolfsburg sei eine „gewachsene Play-off-Mannschaft“, sagt DEG-Co-Trainer Tobias Abstreiter, dessen Team das in der Vorsaison am eigenen Leib erfahren durfte. Nach fünf Viertelfinal-Spielen stand es 4:1 für die Grizzlys. Und auch wenn die DEG den ersten Vergleich der aktuellen Saison mit 4:3 nach Verlängerung gewann, sollte sie gewarnt sein. Denn seitdem Geldgeber Volkswagen bekanntgab, dass er sein großzügiges Engagement trotz der Einsparungen und Massenentlassungen wegen der Abgas-Affäre fortsetzt, läuft es rund. Gab es in den ersten drei November-Wochen nur einen Sieg aus sechs Spielen, sind es seit dem OK aus der VW-Zentrale vier Siege aus fünf Spielen.