Düsseldorf DEG: „Harte Arbeit“ alleine reicht nicht aus
Die DEG kassiert am Wochenende zehn Tore und schießt selbst nur eines. Derzeit fehlt dem Team offensiv wie defensiv der Schlüssel, um aus der Krise zu finden.
Düsseldorf. Als die Düsseldorfer EG vor neun Tagen im Spiel gegen die Augsburger Panther durch ein Tor von Maxi Kammerer mit 2:0 in Führung ging, da schien die rot-gelbe Eishockey-Welt wieder in Ordnung zu sein. Die DEG steuerte auf den dritten Sieg in Folge in der Deutschen Eishockey Liga zu. Die Talsohle war ergebnistechnisch durchschritten. So sah es aus. Am Ende stand ein 2:3 auf dem Videowürfel, die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer hatte die Begegnung noch verloren. Drei weitere Pleiten kamen in einer enttäuschenden Woche hinzu. 0:2 gegen Wolfsburg, 1:7 in München und Sonntag das 0:3 gegen Berlin. Seit Kammerers Treffer gegen die Panther warten die Düsseldorfer auf ein Heim-Tor. Das sind fast zweieinhalb Spiele. Insgesamt gab es in den vergangenen 205 Spielminuten nur den Ehrentreffer in München.
Nach der Niederlage gegen die Eisbären, die derzeit selbst wahrlich nicht ihre beste Phase erleben, stand Marcel Brandt ein wenig ratlos vor den Mikrofonen: „Es ist schwer, Worte zu finden, warum es so ist, wie es ist“, sagte der Verteidiger. „Wir arbeiten nicht hart genug für das Puck-Glück. Das fehlt bei uns.“ Harte Arbeit — das war in den vergangenen neun Tagen immer wieder angesprochen worden. Auch Torhüter Mathias Niederberger, der nach drei vermeidbaren Gegentreffern gegen Berlin zum Schlussdrittel gegen Felix Bick ausgewechselt wurde, stimmte gebetsmühlenartig mit ein: „Es ist kein Schalter, den man einfach umlegen kann. Wir müssen hart arbeiten. Anders geht es nicht.“ Es bleibt die Frage, ob harte Arbeit alleine genügt, um endlich wieder zu punkten.
Offensiv fehlten am vergangenen Wochenende wieder Ideen und Entschlossenheit — trotz dreier Treffer gegen den Pfosten oder die Querlatte gegen Berlin. Defensiv beging Kreutzers Team zahlreiche individuelle Fehler, die den Gegnern das Toreschießen leicht machten. Das begann im Spielaufbau und endete bei Niederberger, der sich über das zweite krumme Gegentor binnen einer Woche ärgerte, bei dem er von der Seite im kurzen Eck überlistet wurde. Bereits gegen Wolfsburg fiel auf diese Weise das 0:1.
„Gerade läuft ziemlich viel gegen uns“, konstatierte Maxi Kammerer. 1:10-Tore in zwei Spielen am Wochenende lassen eher vermuten, dass nicht viel, sondern alles gegen die DEG läuft. Das Bemühen war den Düsseldorfern gegen die Eisbären nicht abzusprechen. Bis zum 0:1 nach 29 Minuten und im Schlussdrittel sah es ordentlich aus, was der Tabellenvorletzte ablieferte. „Wir müssen das Glück wieder auf unsere Seite holen“, sagte Kammerer. Wie das funktionieren soll, wissen die DEG-Profis derzeit offenbar selbst nicht so recht.
„Es ist nicht einfach in unserer Situation. Bis zum ersten Gegentor waren wir gut im Spiel. Andere Teams treffen, bei uns geht der Puck nur an die Latte“, erklärte Kreutzer und bedankte sich beim Düsseldorfer Anhang: „Das Publikum war hervorragend. Alles andere hilft uns nicht weiter.“ Selbst die Gesellschafter Peter Völkel, Stephan und Peter Hoberg ließen sich anschließend mit einem Lob zitieren: „Dieses Zusammenstehen ist genau das, was die DEG schon in der Vergangenheit ausgezeichnet hat. Es geht nur gemeinsam — und so werden wir auch die aktuelle Situation überstehen.“ Lange darf diese Situation jedoch nicht mehr andauern. Sonst rücken die Play-off-Plätze in weite Ferne.