Düsseldorfer EG Fischbuch hat in Berlin sein Glück gefunden

Im Sommer verließ das Eigengewächs die DEG. Sonntag kehrt er mit den Eisbären zurück.

Daniel Fischbuch (Mitte) trifft wieder und fühlt sich wohl Berlin. Sonntag spielt er gegen die DEG.

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Düsseldorf. Am vergangenen Sonntag haben die Eisbären Berlin mal wieder gewonnen. 4:2 gegen Bremerhaven. Ein Sieg gegen einen Aufsteiger wäre vor einigen Jahren noch in der Kategorie Pflichtsieg eingeordnet worden. Doch die Eisbären sind längst nicht mehr das überragende Team der Deutschen Eishockey Liga, das zwischen 2005 und 2013 sieben Mal Meister war. Zuletzt reichte es drei Mal in Folge nicht mal mehr fürs Halbfinale. Und auch in der aktuellen Saison sieht der Nachfolgeclub des DDR-Serienmeisters Dynamo nicht wie ein Titelkandidat aus — vor dem Wochenende war er nur Siebter.

In Berlin heißt es, die Eisbären hätten den Umbruch versäumt. Statt auf die nächste Generation zu setzen, schleppten sie noch zu viele Altlasten aus besseren Tagen mit sich herum. Doch es gibt auch Ausnahmen. Und zwar solche, die am Rhein bestens bekannt sind: Nach gut der Hälfte der Saison hat sich Daniel Fischbuch zu einem der Leistungsträger in der Offensive entwickelt. Eben jener Daniel Fischbuch, der im Sommer von der Düsseldorfer EG an den Berliner Ostbahnhof wechselte und Sonntag (16.30 Uhr/WZ-Liveticker) mit seinem neuen bei seinem alten Club vorspielt.

13 Scorerpunkte — sechs Tore, sieben Vorlagen — hat der 23-Jährige bereits gesammelt und steht in der teaminternen Rangliste der Berliner damit auf Rang vier. Es scheint, als erfülle er nun die Erwartungen, die sie in Düsseldorf seit seiner Zeit in der DEG-Jugend immer in ihn gesetzt hatten. Bereits als 16-Jähriger kam der gebürtige Heilbronner 2009 an die Brehmstraße und wurde gleich zum Stammspieler in der Deutschen Nachwuchs Liga, wo er sich selbst gegen drei Jahre ältere Spieler durchsetzte. Gleich in seinem ersten Jahr sammelte er 39 (12/27) Scorerpunkte in 35 Spielen. In der zweiten Saison waren es gar 56 (29/27) in 36 Spielen.

Von dort an war die erste Mannschaft seine Heimat. In den ersten beiden Profisaisons verbrachte er einen Großteil der Saison zwar noch beim Drittligisten aus Duisburg, spätestens ab 2013 gehörte er dann fest zum DEL-Kader und war neben Manuel Strodel und Alexander Preibisch einer der umjubelten „jungen Wilden“, wie es dann immer heißt.

Doch der Durchbruch gelang ihm nie. In 162 Spielen sammelte er nur 35 (12/23) Punkte. Das lag in seiner letzten Saison am Rhein auch an der schweren Nierenverletzung, die er sich bereits in der Champions League zuzog. Wirklich auf die Beine kam er nie mehr. Weil er zudem als schlampiges Genie galt, gingen Spieler und Verein im Sommer getrennte Wege.

Dabei passte Fischbuch eigentlich perfekt ins Anforderungsprofil von Christof Kreutzer: jung, deutsch, aus der eigenen Jugend. Doch es soll zwischen den beiden nicht mehr gepasst haben.

Umso besser läuft es nun in Berlin, wo Fischbuch in den ersten Monaten an der Seite von Ausnahmekönnern wie Darin Olver und Nick Petersen spielte. Danach wurde er auf den Flügel der dritten Reihe versetzt, nun führt er die vierte als Center an. Schlecht bekommt ihm das allerdings nicht, am Sonntag gegen Bremerhaven erzielte er das entscheidende 3:2.