Düsseldorfer EG Die Derby-Spezialisten aus Düsseldorf
Am Freitag gewinnt die DEG 4:0 in Krefeld, am Sonntag 2:1 nach Penaltyschießen bei den Kölner Haien.
Köln. Vielleicht sollten die Verantwortlichen der Düsseldorfer EG bei der Deutschen Eishockey Liga beantragen, nur noch Derbys spielen zu dürfen. Irgendwie scheinen die Duelle in der Nachbarschaft das Team von Trainer Christof Kreutzer besonders zu motivieren. Bereits vor dem Wochenende hatte die DEG zwei ihrer drei Duelle mit den Krefeld Pinguinen und den Kölner Haien gewonnen, nun kamen noch mal zwei dazu. Dem souveränen 4:0-Erfolg am Freitag in Krefeld ließ die DEG am Sonntag ein 2:1 nach Penaltyschießen in Köln folgen. Das war nicht nur schön für die in den vergangenen Wochen arg leidenden Fans, das war auch wichtig für die Tabelle, in der die Rot-Gelben bis auf drei Punkte an die Play-off-Plätze heranrückten.
Möglich machte das in beiden Spielen Brandon Yip. Wochenlang fragte sich alles, warum die DEG den Kanadier nachverpflichtet hatte. In 15 Spielen war ihm nur ein Tor gelungen. Nun zeigte er sich in den Derbys wie verwandelt. Aggressiv in den Zweikämpfen, mit klugen Pässen und vor dem Tor eiskalt. Bereits in Krefeld hatte Yip das Spiel mit drei Toren und einer Vorlage fast im Alleingang gewonnen, am Sonntag verwandelte er den entscheidenden Penalty und sorgte dafür, dass die DEG nach dem 1:1 nach 65 Minuten noch einen zweiten Punkt mit nach Hause nehmen durfte.
Allzu viel Wirbel wollte der Stürmer hinterher aber nicht um seine Person machen. Stattdessen wurde er grundsätzlich: „Eishockey ist eine komische Sache mit Höhen und Tiefen. Jetzt sind wir zwei Spiele in die richtige Richtung gegangen“, sagte der Kanadier, der dann doch noch eine Person hervorheben wollte: „Mathias war wieder mal unglaublich.“
Eben jener Mathias heißt mit Nachnamen Niederberger und war in den Wochen zuvor durch ungewohnte Wackler aufgefallen. Schon wurden erste Stimmen laut, Trainer Kreutzer solle häufiger mal auf Ersatzmann Felix Bick setzen. Nun kam Niederberger — vergangene Saison immerhin „DEL-Torwart des Jahres“ — eindrucksvoll zurück und hielt am Wochenende sensationelle 82 der 83 Schüsse, die auf sein Tor flogen. Zudem hielt er sämtliche vier Kölner Penaltys am Ende. Ein „klasse Gefühl“ sei das, sagte er und lobte die „harte Arbeit“ der Kollegen, die in „beiden Spielen 60 Minuten gut gespielt“ hätten.
Das war sicher richtig, trotzdem hätten sich die Düsseldorfer am Ende nicht beschweren dürfen, wenn sie ohne Punkte nach Hause gefahren wären. Das 0:1 durch Max Kammerer nach einem katastrophalen Fehlpass von Christian Ehrhoff war nach dem ersten Drittel vielleicht noch in Ordnung, dann übernahmen aber die Kölner, glichen nach 35 Minuten durch Philip Gogulla aus und hatten danach die weitaus besseren Chancen. Doch immer wieder machten sie es zu kompliziert oder scheiterten an Niederberger. Zudem schmissen sich die aufopferungsvoll kämpfenden Düsseldorfer mit jedem verfügbaren Körperteil in die Schüsse der Haie.
Das hatte auch Trainer Kreutzer so gesehen, der seinen Mannen attestierte, „großartig gekämpft“ zu haben. „Diesen Weg müssen wir weitergehen“, sagte er und witzelte am Ende mit Blick auf das Spiel am Dienstag gegen Straubing: „Wir machen da einfach ein Derby draus.“ Das hat zuletzt ja immer gut funktioniert.