Düsseldorfer EG Die zwei Gesichter der Düsseldorfer EG

Auf dem Weg in die Play-offs sollte das Kreutzer-Team schnell konstanter werden.

Düsseldorfer EG: Die zwei Gesichter der Düsseldorfer EG
Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Christof Kreutzer gehört zu den Trainern in der Deutschen Eishockey Liga, die hin und wieder hinter der Bande ihre Emotionen herauslassen. Das ruft dann das eine oder andere Mal auch die Schiedsrichter auf den Plan. Beim 1:7 seiner Mannschaft in Mannheim am Montagnachmittag blieb der 49-Jährige aber überwiegend ruhig. Der Cheftrainer der Düsseldorfer EG ist lange genug im Geschäft, um innerhalb eines Spiels zu erkennen, dass der Gegner an diesem Tag nicht zu knacken ist. Dennoch dürfte diese Erkenntnis bei ihm erst spät durchgekommen sein. Schließlich präsentierte sich die DEG im ersten Drittel ordentlich, war in den ersten zehn Minuten sogar die bessere Mannschaft. Erst danach rollte der Mannheimer Offensiv-Zug unaufhaltsam durch die Düsseldorfer Abwehrzone.

„Dieses Spiel war ein Denkzettel und eine Lehre für meine Mannschaft. Wir werden daraus lernen“, sagte Kreutzer nach dem weihnachtlichen Debakel. Sein Assistent Tobias Abstreiter und er mussten in dieser Saison bereits häufiger konstatieren, dass ihr Team es nicht geschafft habe, das eigene Spiel über 60 Minuten durchzuziehen. Mit Blick auf den weiteren Verlauf der Hauptrunde könnte das aber ein noch größeres Problem werden, vor allem wenn die Begegnungen in der letzten Saisonphase an Intensität noch einmal zulegen.

Und nicht zuletzt aufgrund der Schwankungen innerhalb der Spiele darf die DEG in dieser Saison durchaus als Mannschaft mit zwei Gesichtern bezeichnet werden. Glanzvolle Siege gegen Köln (4:2) und Ingolstadt (6:2) sowie ordentliche Auftritte wie in Krefeld (4:0) und zuletzt gegen Bremerhaven (4:2) wechseln sich mit teilweise erschreckenden Partien wie in München (1:7) und Berlin (0:5) sowie Pleiten wie in Mannheim ab, in denen ein gruseliges Drittel genügt, um als klarer Verlierer vom Eis zu gehen. Fünf Gegentore in einem Spielabschnitt sind schlichtweg zu viel, um punkten zu können. Ganz egal, wer der Gegner ist.

In einer 52 Spiele umfassenden Hauptrunde sind Schwankungen normal. Selbst bei den Top-Teams der DEL gibt es sie. Doch die Schwankungen der DEG in den ersten 30 Partien sind extrem und zu häufig. Kreutzer und Abstreiter müssen auch an diesen Stellschrauben drehen, um den in Mannheim unterbrochenen Aufwärtstrend nicht beendet zu wissen. Mit Blick auf die Play-off-Qualifikation gilt es, die Fehleranzahl weiter zu reduzieren. Beim 1:7 gegen die Adler begingen die Düsseldorfer vor allem im mittleren Spieldrittel so viele, wie bei den vier Siegen zuvor insgesamt nicht.

Ähnlich sah dies auch Henry Haase: „Nach dem 0:1 haben sich grobe Fehler eingeschlichen. Dadurch sind wir nicht mehr zurück ins Spiel gekommen“, fasste der Verteidiger das Geschehen zusammen. „Wir müssen so spielen, wie in den vier Partien, die wir zuvor gewonnen haben. Nicht nur, weil wir gewonnen haben. Sondern weil wir besser in den Zweikämpfen waren und mehr Schüsse geblockt haben. Schön spielen ist nicht gefordert, sondern strikter und konsequenter sein.“ Die nächste Chance, wieder das positive Gesicht zu zeigen, bietet sich der DEG bereits am Mittwoch, wenn es zum Vizemeister Grizzlys Wolfsburg geht.