DEG vor neuem Torfestival?
Auch in Nürnberg wird nicht nur auf die Defensive vertraut. Der Trainer gibt sich optimistisch.
Düsseldorf. Für die Eishockey-Fans war es ein herrliches Spektakel, der Trainer verfolgte es mit gemischten Gefühlen. Schließlich klingelte es beim 7:6 der Düsseldorfer EG zuletzt gegen Straubing oft genug im gegnerischen Kasten, hinten fing die DEG aber auch sechs Tore ein.
Wie geht Trainer Christian Brittig in der Vorbereitung auf das Spiel bei den Nürnberg Ice Tigers (Freitag, 19.30 Uhr) damit um? Zunächst einmal mit Humor: „Wahrscheinlich endet das Spiel 13:13.“ Immerhin hatten die Nürnberger fast zeitgleich die Iserlohn Roosters mit dem selben Ergebnis geschlagen. „Das ist verrückt — einmal endet ein Spiel mit 1:0 oder 1:2, dann wieder gibt es ein Torverfestival.“ Letzteres würde den DEG-Fans im Erfolgsfall natürlich besser passen.
Doch da gibt es ein Problem, denn der Tabellenvorletzte der Deutschen Eishockey Liga (DEL) muss auswärts antreten. Und das sah bisher nicht so gut aus, in 13 Begegnungen auf fremdem Eis gab es nur zwei Siege. Vor allem die knappen Spiele gingen am Ende verloren. „Da bist du auswärts im Nachteil“, sagt Brittig. Die Punkte holte die DEG bisher meist zuhause, fährt aber trotz anhaltender Verletzungsmisere guten Mutes nach Nürnberg. Auch mit dem „Mini-Kader“ (ein halbes Dutzend DEG-Profis fallen aus) „ist da etwas drin“, meint der Trainer.
Immerhin sind die Gastgeber als Neunter nicht all zu weit entfernt. Im ersten Aufeinandertreffen Anfang Oktober sah es lange danach aus, als ob die DEG dort etwas mitnehmen könnte. Bis zehn Minuten vor Schluss und dem Stand von 2:2 attestierte Brittig seinem Team eine starke Leistung. Doch dann fielen unglücklich zwei weitere Nürnberger Treffer, am Ende wurde es eine klare Sache (2:6).
Brittigs Lehre daraus gibt er an seine Eishockey-Profis weiter: „Wir müssen bis zum Ende Kompaktheit und Einsatz zeigen.“ Schließlich sollen sich die Ex-Düsseldorfer auf Nürnberger Seite wie Evan Kaufmann und Patrick Reimer nicht noch einmal „entschuldigen“ müssen, ihrem Ex-Verein weh getan zu haben.
Übrigens: Die Nürnberger gewannen im Jahr 2007 das bisher torreichste Spiel der DEL gegen Iserlohn mit 10:9. Gute Vorzeichen also für ein erneutes Spektakel — und wenn die DEG am Ende punktet, dürfte Trainer Christian Brittig vor dem spielfreien Sonntag nicht böse sein.