Kampf nicht nur auf dem Eis
Die DEG braucht Sicherheit für die Planung. Noch fehlen Sponsoren und Investoren.
Düsseldorf. Es waren magische Momente für die Spieler der DEG im Rather Dome — und das gleich zwei Mal am Wochenende. Am Samstag waren viele von ihnen Zuschauer beim zweiten Konzert der Toten Hosen. Nicht nur die Musik beeindruckte sie, sondern auch das Bekenntnis der Punkband zur Düsseldorfer EG, deutlich gemacht an der großen Fahne auf der Bühne.
Der zweite Gänsehaut-Moment folgte rund 22 Stunden später, als die Mannschaft von knapp 4000 Fans für einen 7:6-Erfolg gegen Straubing und ihren nie erlahmenden Kampfgeist mit stehenden Ovationen gefeiert wurde. „Die DEG ist wieder ein starkes Stück Düsseldorf geworden, die Fans identifizieren sich mit ihrer Mannschaft, die Basis für die Weiterführung der Erfolgsgeschichte ist gelegt“, erklärte Boris Bartels.
Der Marketingfachmann („dreimarketing“) und glühender Fan der DEG referierte am Montag gemeinsam mit Arndt Rautenberg (Beraterfima RölfsPartner) sowie DEG-Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp über die derzeitige Situation des Tabellen-13. der Deutschen Eishockey Liga.
„Wir sind weiter als beim letzten Jahr zum gleichen Zeitpunkt mit der Finanzierung der kommenden Saison“, erklärte Schmellenkamp. Doch es fehlen rund 2,4 Millionen Euro bis zum Stichtag 15. Februar, an dem eine Lizenz-Kaution von 100 000 Euro bei der Liga hinterlegt werden muss.
Spätestens bis dahin muss die Finanzierung der Saison stehen. „Wir gehen dabei auch davon aus, die Spielergehälter leicht anzuheben, denn die Leistungen sind wirklich absolut überzeugend“, erklärte Arndt Rautenberg, der aber derzeit nicht besonders zufrieden mit dem Erfolg der Bemühungen um neue Geldgeber, Sponsoren und Investoren ist. „Gerade sind uns zwei Interessenten abgesprungen, die gemeinsam für eine siebenstellige Summe garantiert hätten.“
Doch die Enttäuschung hält sich in Grenzen, weil das Produkt, was die DEG-Macher vor einem Jahr den möglichen Unterstützern versprochen hatten, absolut stimmig sei. Das Entgegenkommen für mögliche Investoren ist so groß, dass man ihnen sogar Mitspracherechte in Sachen Vereinsführung einräumen würde.
„Unser Ziel ist drei Jahre mit dem derzeitigen Spielern zusammen zu arbeiten“, erklärte Schmellenkamp. „Das Konzept wird gerade vom sportlichen Leiter Walter Köberle ausgearbeitet.“ Man will auf jeden Fall vor Februar die Verlängerungen mit den Spielern, die „eigentlich alle bleiben wollen“, bekanntgeben. „Ich haben in meinen zwölf Jahren bei der DEG noch nie ein Team gesehen, dass mit so viel Herz spielt.“