DEG wird im Schlussdrittel überrollt
Das Team von Trainer Brittig führt in Köln mit 3:1, beugt sich dann aber dem Druck der Haie.
Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG spielte im „Hexenkessel“ KölnArena am Limit, aber es reichte nicht. Vor der Saison-Topkulisse von 18 514 Zuschauern unterlag das Team von Trainer Christian Brittig den Kölner Haien in einem Eishockeykrimi nach 3:1-Führung noch mit 3:4 (2:0, 1:1, 0:3).
Mit sechs Verteidigern und zwölf Stürmern war die Mannschaft ohne die verletzten Daniel Kreutzer und Daniel Fischbuch sowie dem suspendierten Andrew Hotham nicht ganz komplett. Dazu fehlte Mads Bodker zum zweiten Mal hintereinander. Der russische Eishockey-Verband hatte vorige Woche die Spielgenehmigung für den dänischen Verteidiger zurückgezogen, da angeblich kein Auflösungsvertrag mit dessen Ex-Club Juschni Ural Orsk vorlag. Die DEG hat bereits Einspruch gegen diese Maßnahme bei der DEL eingelegt.
Haie-Trainer Uwe Krupp verzichtete auf die verletzten Andreas Holmqvist und Thorsten Ankert sowie den suspendierten Nathan Robinson.
Bei der DEG standen zwar vier Sturmreihen auf dem Spielbericht, Trainer Brittig ließ aber die unerfahrene Jungspunde-Formation mit Fabian Calovi, Jari Neugebauer und Maik Klingsporn auf der Bank. Mit gutem Grund, denn der Druck der Kölner Haie war von der ersten bis zur letzten Minute immens. Wie beim 4:2-Sieg beim letzten Derby in Köln stand bei der DEG Stefan Ridderwall zu Beginn zwischen den Pfosten. Der schwedische „Hexer“ war damals Garant für den Sieg bei den Haien. Auch diesmal brachte Ridderwall die Gastgeber im ersten Drittel mit seinen Reflexen zur Verzweiflung. Die Haie waren meistens im Vorwärtsgang, die Düsseldorfer warteten auf Konter. Die schnellen Leute in „Rot-Gelb“ sollten die Nadelstiche setzen. Genauso lief es im ersten Drittel. Colin Long fälschte einen Distanzschuss von Hagen Kaisler zur überraschenden Führung (8. Minute) ab. Haie-Schlussmann Danny aus den Birken war machtlos.
Die DEG hielt sich bis zum Schlussdrittel an das Konzept und spielte aus einer kompakten Defensive heraus. Ken Andre Olimb bereitet den nächsten Treffer vor. Der Norweger spitzelte Kölns Maik Blankart den Puck vom Schläger, und Andreas Martinsen verwandelte den Pass zum 2:0 (16.). Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt. Eine Überraschung gab es dann zu Beginn des Mittelabschnitts. Ridderwall musste ins Krankenhaus gebracht werden, weil ihm nach einem Schuss auf die Gesichtsmaske übel geworden war. Bobby Goepfert musste ran. Der 30-Jährige stand gleich mächtig unter Beschuss und war nach einem wuchtigen Distanzschuss des Kölners Philipp Gogulla (26.) geschlagen. Dominik Daxlberger traf zehn Sekunden später auf Zuspiel von Ken Andre Olim zum 3:1. Aber es kam doch anders. Angriffswelle auf Angriffswelle rollte auf das DEG-Tor zu: Anschlusstreffer (41.), Ausgleich (46.), Haie-Führung (53.), das Spiel war gekippt. Eine fünfte Düsseldorfer Strafzeit (Preibisch) gab es zwei Minuten vor der Schlusssirene, die Haie blieben ohne Kühlbox-Aufenthalt. Damit blieb die Schlussoffensive zwangsläufig aus. Ungewöhnlich war auch die Strafzeiten-Verteilung des Schiedsrichtergespanns. Während es Düsseldorf auf zehn Minuten brachte, blieb Köln bei 0. Auch wenn die DEG dabei kein Tor kassiert, Druck machen konnte sie da nicht.