DEL: Job der Eisbären „ist noch nicht erledigt“

Düsseldorf (dpa) - Die Eisbären Berlin stehen zum siebten Mal im Finale der deutschen Eishockey-Meisterschaft. Nach dem 3:1 bei den DEG Metro Stars geht es gegen die Grizzly Adams Wolfsburg um den fünften Meistertitel.

Keine La Ola, keine Ehrenrunde, keine Jubeltraube. Schon wenige Minuten nach dem Finaleinzug war alles vorbei. Die Berliner Fans feierten zwar ihre Eisbären und sich selbst, auf dem Düsseldorfer Eis war aber schon kurz nach dem 3:1 (1:1, 2:0, 0:0) gegen die DEG tote Hose.

„Der Job ist noch nicht erledigt“, sagte Eisbären-Coach Don Jackson vor den Finalspielen um die deutsche Eishockey-Meisterschaft gegen die Grizzly Adams Wolfsburg und wollte vom Feiern jetzt noch nichts wissen. „Unsere Aufgabe ist es, Titel zu holen. Das ist Profi-Eishockey. Unser Job ist zu gewinnen.“ Den Eisbären winkt der fünfte DEL-Titel.

Nach dem Viertelfinal-Aus in der vergangenen Saison steht das beste Team des Jahrzehnts jetzt wieder da, wo es seinem Selbstverständnis nach hingehört: im Playoff-Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Vom 15. April an sind in mindestens drei Duellen die bärenstarken und ausgeruhten Grizzly Adams der Herausforderer der Berliner, die in dieser Saison alle vier Spiele gegen Wolfsburg gewannen.

Der Hauptrundengewinner steht bereits seit vergangenem Freitag im Finale und geht fit in die wichtigsten Spiele der Saison. „Wenn Wolfsburg dadurch einen Vorteil haben möchte, dann sollen sie ihn haben. Mir ist das egal. Wir trainieren das ganze Jahr für Situationen wie diese, wir fühlen uns gut“, sagte Eisbären-Profi André Rankel.

„Ich weiß, dass Wolfsburg ausgeruht ist, ich weiß, dass die sehr starkes Eishockey spielen. Wir müssen auf die kleinen Dinge achten. Gute Entscheidungen am Puck treffen, ihn nicht einfach hergeben“, sagte Jackson nach dem Sieg im fünften Halbfinalspiel gegen die DEG, die nun schon seit 1996 auf den Titel wartet.

Den Ausschlag für einen erneuten Berliner Finaltriumph könnte die Erfahrung des Teams sein. 17 Mann des aktuellen Kaders haben schon einmal eine Meisterschaft gewinnen können. Bei Finalgegner Wolfsburg können lediglich sieben Akteure auf Meisterehren zurückblicken. DEG-Trainer Jeff Tomlinson sieht die Hauptstädter im Vorteil: „Ich tippe auf die Eisbären. Wolfsburg hat zwar eine sehr starke Mannschaft, aber Berlin hat mehr Erfahrung und Geschlossenheit.“

Bei der DEG waren die Eisbären durch Kapitän Stefan Ustorf (17. Minute), Mads Christensen (29.) und Derrick Walser (40.) zu einem am Ende ungefährdeten Erfolg gekommen. „Wir waren teilweise zu nervös“, bemängelte DEG-Kapitän Daniel Kreutzer. Patrick Reimers Führung (7.) war zu wenig. „So nah waren wir noch nie dran, Berlin zu schlagen. Das muss man erst mal verdauen“, sagte Kreutzer.

Eigene einfache Fehler brachten seine Mannschaft auf die Verliererstraße. Kreutzer: „Das 2:1, das durch einen Fehler von uns zustande kam, war der Knackpunkt.“ Tomlinson kritisierte nach seiner ersten Saison als Cheftrainer: „Wir hätten mehr gebraucht von den Top-Reihen“. Er kündigte personelle Veränderungen für die neue Spielzeit an: „Ich glaube schon, dass wir ein paar bessere Spieler bekommen als die, die jetzt da sind.“