Der DEG gehen die Spieler aus
Verletzt, gesperrt, noch nicht fit — die dezimierte Mannschaft spielt am Limit, aber Verstärkungen sind finanziell nicht realisierbar.
Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG funkt SOS. Die Verletzten-Misere wird größer, die Mannschaft spielt am Limit, aber ein Sieg blieb in den letzten fünf Spielen aus. „Das Geld für Nachverpflichtungen fehlt“, sagt DEG-Manager Walter Köberle.
„Die Geschäftsführung hat dazu klar Stellung bezogen. Wir können nur tätig werden, wenn wir extern von Sponsoren unterstützt werden.“ Deswegen musste Trainer Christian Brittig zuletzt mit 15 Feldspielern und zwei Torhütern auskommen.
Alexander Preibisch (Schulter), Tino Boos (Adduktorenprobleme), Daniel Fischbuch (Muskelfaserriss), Michael Catenacci (Gehirnerschütterung) und Marco Habermann (gesperrt) fallen aus.
Immerhin gibt es am „Spieler-Himmel“ einen kleinen Lichtblick. Nachdem Colin Long bei der DEG im Sommer durch den Medizin-Check gefallen war und seitdem als Assistenz-Trainer arbeitet, stand der 23-jährige Kalifornier jetzt beim Training wieder auf dem Eis.
Wenn er fit sein sollte, könnte der Stürmer als Ersatz für Michael Catenacci aufrücken. „So weit ist es noch lange nicht. Aber Colin wäre die ideale Alternative. Er gehört schon zum Team“, sagt Köberle.
Geliebäugelt hatte die Düsseldorfer EG wegen des „Lockouts“ (Aussperrung) in der National Hockey League mit der Verpflichtung des ehemaligen DEG-Verteidigers Alexander Sulzer. Aber die hat sich zerschlagen, kein Geld.
Sulzer hält sich momentan beim EHC München fit, der ebenfalls interessiert ist. DEG-Trainer Christian Brittig stand zwar seit Wochen mit Alexander Sulzer in Kontakt, ohne dem NHL-Profi Hoffnungen auf einen kurzfristigen Kontrakt machen zu können. „Er würde uns sicherlich weiterhelfen können“, sagt Brittig.
Der DEG-Trainer blickt bewundernd nach Berlin, nachdem die Eisbären die Top-Stürmer Daniel Briére (35 Jahre/921 NHL-Spiele) und Claude Giroux (25/335) verpflichtet haben. „Das sind schon zwei echte Kracher, aber nicht unsere Größenordnung.“
Aber Brittig ist keiner, der die Situation bei der DEG anprangert, er steht zu seiner Mannschaft. „Bei uns haben die Zwillinge Tim und Tobias Brazda mittrainiert. Sie sind beide 17 Jahre und hängen sich voll rein. Spielen werden sie noch nicht, aber vielleicht ja später.“
Neun Ausländerlizenzen hat die DEG derzeit vergeben, elf sind möglich, wobei eine aufgespart werden soll, falls sich Torhüter Bobby Goepfert verletzen sollte. „Wir hatten schon einen ausländischen Stürmer, der die DEL kennt, im Auge, aber ich musste ihm absagen“, sagt Walter Köberle.
Die erforderliche Summe für die Finanzierung eines neuen Spielers beziffert der Sportliche Leiter im hohen fünfstelligen Bereich, auf rund 80 000 Euro, inklusive Gehalts -Nebenkosten.