Düsseldorfer EG Die DEG-Fans sind euphorisch wie seit Jahren nicht

Die Zuschauer strömen in den Dome. Für das Derby gegen Köln sind nun selbst alle Business-Sitze vergriffen.

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Düsseldorf. Der Düsseldorfer Eishockey-Fan ist nicht immer einfach. Gerade, wenn er die letzten Jahrzehnte des vergangenen Jahrtausends mitgemacht hat. Wenn er ein Teil derer war, die Meisterschaften bejubeln durften und das Eisstadion an der Brehmstraße mit ihren Gesängen zur Pilgerstätte werden ließen. Brüche in der Vereinshistorie — Skandale, Zuschauerschwund, sportliche Pleiten — werden gern mal verklärt. Dass früher alles besser war, steht außer Frage.

Jahrelang hatte die DEG darunter zu leiden. Da konnte sie noch so erfolgreich spielen, den Dome mitten in einem ungastlichen Gewerbegebiet akzeptierten die wenigsten Brehmstraßen-Veteranen als ihre neue Heimat. Und so sahen dann auch die Zuschauerzahlen aus.

Selbst in den Metro-Jahren, als die großzügig alimentierten Düsseldorfer zu den Spitzenteams der Deutschen Eishockey Liga gehörten, pendelte der Zuschauerschnitt zwischen 5000 und 6500. Sogar zum ersten Final-Heimspiel 2009 gegen die Eisbären Berlin kamen lediglich 11 254 Fans. Erst das vierte Spiel erlebte mit 13376 Fans einen ausverkauften Dome. Es dauerte Jahre, bis das noch einmal passierte — trotz namhafter Spieler und vieler Erfolge.

Mittlerweile ist das wieder anders. Seitdem Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter ihren Platz hinter der Trainerbank eingenommen haben und auf ein junges Teams mit zahlreichen Eigengewächsen setzen, geht es bergauf — sportlich und von den Fans her.

Von 5683 Zuschauern im Schnitt in der Saison 2013/2014 steigerte sich die DEG in Kreutzers Premieren-Spielzeit auf 7847. Und selbst, wenn man etwa 41 000 Fans des Winter Games herausrechnet — ein normales Spiel gegen Köln hätte rund 10 000 Fans angelockt — waren es rund 6300. Die starken Play-offs sowie der Sprung in die Champions Hockey League taten ihr Übriges zur neuen Düsseldorfer Eishockey-Begeisterung.

Nun sind es noch mal knapp 1500 Fans pro Heimspiel mehr geworden. Aktuell liegt der Schnitt bei 7769, und die heiße Phase der Eishockey-Saison kommt erst noch. Am Ende der Hauptrunde wird die DEG also erstmals mehr als 8000 Zuschauer pro Spiel begrüßt haben. Der absolute Höchstwert seit dem Umzug vom Zooviertel nach Rath.

Dass die Fans derzeit euphorisch wie seit Jahren nicht sind, ist am Derby gegen die Kölner Haie am Freitag zu sehen. Bereits zehn Tage vorher waren alle regulären Karten vergriffen — auch das gab es noch nie seit dem Umzug in den Dome. Seit Dienstag sind auch alle verfügbaren Business-Seats und Logen verkauft. Die wurden in den vergangenen Jahren durch Düsseldorf Congress vermarktet, seit dieser Saison darf die DEG das nun selbst. Und hat Erfolg damit: 13 205 Tickets sind für das ewige Derby verkauft. Wenn es so weitergeht, dürfte es nicht das letzte ausverkaufte Spiel der Saison bleiben.