Düsseldorfer EG Die DEG steckt gerade in der heißesten Phase der Saison
Das Kreutzer-Team steht glänzend da, hat aber ein schweres Restprogramm. Morgen kommt Krösus München.
Düsseldorf. Daniel Kreutzer hat in seiner langen Eishockey-Karriere so ziemlich alles erlebt. Er war kurz vor der Meisterschaft und abgeschlagen am Tabellenende. Er war als Topscorer der Liga oder WM-Halbfinalist ganz oben und als Schwerverletzter oder über Wochen gesperrter „Rüpel“ ganz unten. Dieser Tage steht der mittlerweile 36-Jährige wieder auf der Sonnenseite des Lebens. Seine Düsseldorfer EG spielt gerade groß auf und ist Zweiter der Deutschen Eishockey Liga. Und vielleicht noch wichtiger: Die für Profisportvereine nicht immer einfache Landeshauptstadt hat ihre Leidenschaft für den rasanten Wintersport wieder entdeckt. Das Derby gegen die Kölner Haie am kommenden Freitag ist längst ausverkauft.
Wer Daniel Kreutzer trifft, erlebt trotzdem keinen Mann, der dauergrinsend durch die Gegend läuft. Obwohl am Freitag in Hamburg bereits der 35. von 52 Spieltagen anstand (“ siehe Kasten) spricht der Kapitän lediglich von einer „schönen Momentaufnahme“. Nichts sei entschieden, es würden noch eine Menge Punkte vergeben, nach wie vor gehe es nur darum, irgendwie die Play-offs zu erreichen.
Man kann das als gängige Tiefstapelei abtun, man kann das aber auch als realistische Analyse von einem ansehen, der weiß, wie es läuft. Gerade mit Blick auf das Restprogramm. Zwölf Punkte Vorsprung hatte die DEG bis Freitag auf Rang sieben, den ersten Pre-Play-off-Platz. Das klingt komfortabel . . .
Allerdings haben es die kommenden Aufgaben für die Düsseldorfer in sich. In den letzten 18 Spielen bis zu den Play-offs geht es nur noch nur jeweils ein Mal gegen die unteren Vier der Tabelle. Und das erst in einigen Wochen. Seit dem Spiel vom vergangenen Dienstag gegen den Tabellendritten aus Iserlohn (3:5) stecken die Düsseldorfer in der schwersten Phase der Saison. Elf Spiele am Stück geht es gerade ausschließlich gegen die anderen fünf auf den sechs Play-off-Plätzen sowie die zwar kriselnden, aber vom Papier her teuren und hochkarätig besetzten Mannschaften aus Köln und Hamburg.
Zu denen gehörte in der Vergangenheit auch immer der EHC München. Großzügig alimentiert vom österreichischen Red-Bull-Imperium, stellen die Bayern seit Jahren Topmannschaften. Nur lief meistens kaum etwas zusammen. Seitdem die Millionen fließen, haben es die Münchener noch nie ins Halbfinale geschafft. Dieses Jahr könnte das anders sein. Aus den jüngsten zehn Spielen gab es acht Siege bei nur 17 Gegentoren, mittlerweile steht der EHC auf Rang vier und scheint durch zwei Spiele in der Olympiahalle vor jeweils 10 000 Fans auch langsam in der Stadt anzukommen. Morgen kommt (16.30 Uhr) der EHC in den Rather Dome. Ein guter Test, ob der zweite Platz für die DEG wirklich nur eine Momentaufnahme ist.