Düsseldorfer EG Die DEG muss „überall besser werden“

Gerade mal sechs Wochen ist der neue Geschäftsführer Stefan Adam im Amt, aber er schlägt bereits selbstbewusste Töne an. Will der Club an große Zeiten anknüpfen, muss er „präsenter im Stadtbild“ werden.

Düsseldorfer EG: Die DEG muss „überall besser werden“
Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Wenn Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter dieser Tage die Kabine der Düsseldorfer EG betreten, hat das etwas von einem Kinderzimmer an Heiligabend. Kaum ein Spieler kann es noch erwarten, dass die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga endlich losgeht. Doch noch ist es nicht so weit, eine Woche müssen sie sich noch gedulden. Freitag (19.30 Uhr/in Iserlohn) und am Sonntag (16 Uhr/in Bietigheim) stehen noch die beiden finalen Testspiele an.

Es ist die Zeit des Jahres, in der auch die Fans immer nervöser werden. Wie finden sich die Neuen zurecht? Was kann das Team dieses Jahr reißen? Wer sein Herz an die DEG verschenkt hat, darf sich allerdings nicht ausschließlich mit sportlichen Fragen beschäftigen. Jahrelang kreisten die Pleitegeier über der Brehmstraße und warteten nur darauf, sich in die Tiefe stürzen und die Beute zerlegen zu dürfen.

Vor dieser Saison ist das erstmals anders. Die Finanzierung der DEG ist Dank der Bankkonten ihrer Gesellschafter für drei Jahre gesichert. „Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir es selbst in der Hand haben, wie sich die DEG in den nächsten Jahren entwickelt. Und ob wir es schaffen, noch erfolgreicher und populärer zu sein und wieder an alte Zeiten anknüpfen können“, sagte Stefan Adam bei der gestrigen Pressekonferenz zum Stand der Dinge bei der DEG.

Erst seit knapp sechs Wochen sitzt der 43-Jährige auf dem Stuhl des Geschäftsführers. Doch die reichten dem ehemaligen Handball-Profi- und -Manager, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Sein Zwischenfazit: „Wir müssen überall besser werden.“ Zumindest, was seine Arbeitsfelder angeht: den Verein in der Öffentlichkeit ins rechte Licht zu rücken und neue Sponsoren zu gewinnen.

Das sei auch bereits ein Stück weit gelungen, vor allem über den „Club 2020“, in dem kleinere Unternehmen und solvente Privatpersonen versammelt sind. 70 Mitglieder habe der Club bereits. Aber das soll natürlich nur ein Anfang sein. Das große Geld bringen die dicken Fische. Und davon sind der DEG in der Vergangenheit zu wenige ins Netz gegangen.

Das weiß auch Adam, der seine Vorgänger Jochen Rotthaus und Paul Specht zwar nicht namentlich nannte, sie durften sich aber durchaus angesprochen fühlen, als er sagte: „Es gibt viele gute Argumente, Partner der DEG zu werden. Es hat in der Vergangenheit aber gewisse Konstellationen gegeben, die viele davon abgehalten haben.“ Erst wenn sich das ändert, sei es möglich, an die großen Tage der 90er mit fünf Meisterschaften in sieben Jahren anzuknüpfen. Erst dann dürften sie sich die Frage stellen, „ob wir irgendwann mal wieder ganz oben angreifen können“. Oder ob „Konstruktionen wie Red Bull München wirtschaftlich so entrückt sind, dass etwas Verrücktes passieren muss, damit ein Club, der sich organisch finanziert, da eine Chance hat“.

Geht es nach dem Geschäftsführer, muss die DEG dafür wieder präsenter im Stadtbild werden. Möglich sei das. „Eishockey ist in Düsseldorf nicht erklärungsbedürftig. Deshalb können wir selbstbewusst genug sein und sagen, dass die DEG für Düsseldorf eine hohe Bedeutung hat. Wir müssen da keine Komplexe haben.“ Der neue Geschäftsführer hat bestimmt keine.