Die DEG und das Ende des Straubing-Syndroms
Trainer Brittig warnt aber vor der aggressiven Spielweise der Straubing Tigers
Düsseldorf. Christian Brittig ist stolz auf seine Spieler. Deshalb werde es auch am Freitag keinen Charakter-Test geben. In Straubing, beim „stärksten Heimteam der Deutschen Eishockey Liga“, will der Trainer der Düsseldorfer EG im Spiel nur das sehen, was seine Mannschaft schon seit Saisonbeginn auszeichnet: Kampf, Konzentration und Leidenschaft bis zur Schluss-Sirene.
„Zwar könnten wir mehr Punkte auf unserem Konto haben, aber mit der kämpferischen Leistung der Jungs bin ich völlig zufrieden“, sagt Brittig.
Was es heißt, auch nur kurzfristig in der Konzentration nachzulassen, war für Brittig nicht nur bei den deutschen Nationalkickern gegen Schweden zu sehen. „Uns ist das in dieser Saison auch zwei Mal passiert. In der Schlussphase in Nürnberg und in den ersten zehn Minuten gegen Augsburg“, erklärt der DEG-Trainer. Beide Spiele gingen verloren.
Diese Gefahr besteht auch in Straubing, weil „dieser Gegner jeden Zweikampf sucht und jeder Scheibe energisch nachgeht“, kündigt Brittig an. In der vergangenen Saison gingen alle vier Spiele gegen diesen damals vermeintlich individuell schlechter besetzten Gegner verloren.
Das „Straubing-Syndrom“ betreffe aber laut Manager Walter Köberle nur noch Kapitän Daniel Kreutzer und Torhüter Bobby Goepfert. „Unser junges Team kann also unbelastet in dieses Spiel gehen“, sagt Köberle. Für ihn wie auch den Trainer sei es sehr interessant, wie das Team der DEG der Aggressivität des Gegners standhalten wird.
Es wird also krachen, aber laut Brittig trotzdem ein faires Spiel geben. „Man darf es ja fast gar nicht erwähnen“, sagt der Trainer. „Aber zuletzt haben uns die Schiedsrichter dafür gelobt, dass wir zwar sehr engagiert aber nie unfair gespielt haben.“
Personell wird sich wenig ändern. Ob die Youngster Fischbuch, Woidtke und Hofland dabei sein werden und es eine vierte Angriffsreihe gibt, will Brittig erst am Freitag endgültig entscheiden. Das Trio lief am Mittwoch für den Oberligisten aus Duisburg auf.
Verstärkung aus der NHL ist für die DEG nicht in Sicht. Einerseits deutet sich ein Ende der Aussperrung der Spieler in Nordamerika (NHL) an, die DEG hat andererseits auch kein Geld zur Finanzierung eines Kurzzeit-Engagements zum Beispiel von Alex Sulzer, der mit der Mannschaft trainiert hatte. „Wenn man mal von Berlin absieht, haben die Verpflichtungen für die Liga auch wenig gebracht“, sagte Köberle.