Eis-Zeit auf schnellen Kufen

Das Team von Trainer Slawomir Lener steigt ins Training ein. Der kranke DEG-Kapitän Daniel Kreutzer muss noch länger pausieren.

Seine Kommandos kommen knapp und genau. Danach wird das Tempo auf dem Eis sofort höher. Der neue DEG-Trainer Slawomir Lener setzt auf Schnelligkeit und Präzision. Geprobt werden Spielzüge und Zweikämpfe, teilweise auf einem Drittel der Eisfläche mit zwei Toren. Auch die Torhüter Jamie Storr und Jochen Reimer haben so alle Hände voll zu tun. Auf der "zweiten Eisbahn" geht es seit gestern hoch her. Wo vor kurzem noch die Inline-Weltmeisterschaft der Junioren ausgetragen wurde, jagen jetzt die Eishockeyprofis auf schnellen Kufen durch die Halle.

Daniel Kreutzer schaut sich das Treiben auf dem Eis von der Auswechselbank aus an. Während sich seine Mannschaftskameraden auf die am 7. September DEL-Saison vorbereiten, muss der 27-jährige Nationalspieler tatenlos zusehen. Der DEG-Kapitän leidet seit fünf Wochen an den Folgen des Pfeifferschen Drüsenfiebers, einer langwierigen Viruserkrankung mit grippeähnlichen Krankheitsanzeichen. "Ich würde schon gerne mitmachen. Aber das geht überhaupt nicht. Ich weiß auch nicht, wie lange es bei mir noch dauert", sagt Kreutzer traurig. Manager Lance Nethery ist da schon zuversichtlicher: "Wir werden Daniel genügend Zeit geben, wieder völlig gesund zu werden. Ich gehe davon aus, dass er in zwei bis drei Wochen wieder ins Training einsteigen kann."

Viele Fans haben am Montag den Weg an die Brehmstraße gefunden, auch um die "Neuen" im Team zu sehen. Ein "alter Bekannter" ist ebenfalls zurück. Mike Schmidt ist wieder bei "seinem Verein", bei dem er von 1984 bis 1993 spielte und vier Meisterschaften holte. Der 46-jährige Ex-Nationalspieler übernahm als Co-Trainer die zweite Gruppe, vorher joggte er durch den Zoopark. Begrüßt wurde er von seinem ehemaligen Mannschaftskameraden Christoph Kreutzer sowie Guido Kolodzyck, dem ehemaligen Teambetreuer. "Ich wollte mal vorbeischauen. Schließlich war ich lange bei der DEG. Von den jetzigen Spielern kenne ich allerdings kaum einen", sagt Kolodzyck. Einen aber auf jeden Fall, auch wenn Henrik Hölscher nur Gastspieler ist. Der ehemalige DEG-Stürmer hält sich bei seinem Stammverein fit, bis er ein Engagement bekommt. "Bei einem DEL-Klub oder mindestens in der Bundesliga", möchte Hölscher (34) anheuern.