Eishockey DEL DEG: Frisch und ausgeruht gegen das Überteam der Liga

Düsseldorf · Vor dem Topspiel gegen die Adler Mannheim erlebten die Düsseldorfer Eishockeyprofis endlich mal wieder eine ganze Trainingswoche.

Ein vertrautes Bild in dieser Saison: Ken-André Olimb (r.) jubelt in einem Spiel gegen Mannheim. Hier mit Jerome Flaake (2.v.r.)

Foto: dpa/Uwe Anspach

Harold Kreis wird nächste Woche vermehrt an der frischen Luft zu finden sein. Zwei Spiele – heute gegen Mannheim, am Sonntag in München – stehen noch aus für seine DEG, dann gönnt sich die Deutsche Eishockey Liga ihre zweite Länderspielpause der Saison. Was die Spieler, die nicht zu den Auswahlteams reisen müssen, gern für einen Kurzurlaub in die Sonne nutzen. Kreis hat keine Flugreise geplant, dafür wird er „drei Mal am Tag mit dem Hund rausgehen müssen“, wie er dieser Tage erzählte.

Zuletzt war dafür keine Zeit. 17 Spiele hatte die DEG in 44 Tagen. Macht fast drei pro Woche, hinzu kamen Busreisen nach Bayern oder in den Schwarzwald. Regeneration? Kaum möglich. Und weil der Kader zwar tief, aber nicht breit besetzt ist, „haben wir das alles mit zwölf Stürmern, sechs Verteidigern und zwei Torhütern gespielt“, sagt Kreis.

Öffentlich gemeckert hat niemand, aber in der ein oder anderen Partie war zu merken, dass da jemand am Limit ist, auch mental. Gerade nach dem Winter-Game-Wochenende mit zwei Spielen binnen 24 Stunden. Nach dem Sieg im Kölner Fußballstadion vor fast 50 000 Fans gab es vier Niederlagen am Stück, da hätten sie „Spiele knapp verloren, die wir vorher knapp gewonnen haben“.

Zuletzt dauerten manche Einheiten nur 40 Minuten

Nun ist die schwächste Phase der Saison vorbei, zuletzt gab es zwei Siege, Platz drei ist gefestigt. Danach stand endlich mal eine ganze Trainingswoche an. Zuvor hätten sie die Einheiten teils auf 40 Minuten reduziert, weil gleich das nächste Spiel anstand. Sie hätten nur „ganz wenig taktisch“ machen können, verrät Assistenztrainer Tobias Abstreiter. Die Vorbereitung auf die Gegner sei stets knapp ausgefallen.

Diese Woche sei das anders gewesen. „Das waren gute Einheiten, sinnvolles Training“, sagt Abstreiter, das Team sei wieder frisch. Was vom Timing her nicht besser sein könnte, es geht ja gegen die Topteams der Liga: den Tabellenführer sowie den Meister und Champions-League-Finalisten.

Mannheim ist in allen Belangen das Maß aller DEL-Dinge

Vor allem vor den Mannheimern ist der Respekt groß. Sind die unter Neu-Coach Pavel Gross doch in allen Belangen das Maß aller DEL-Dinge: die meisten Siege (29) und Tore (160), die wenigste Niederlagen (12) und Gegentore (97). Auch finanziell sind sie weit oben zu finden. „Sie haben sehr viel umstrukturiert, das trägt gerade Früchte“, weiß Mathias Niederberger, der das eigene Team aber nicht zu klein machen will: „Wir sollten gar nicht daran denken, dass da die Topmannschaft kommt. Wenn wir auf uns achten, sind wir in der Regel stark.“

Das hat der Torhüter bereits aus nächster Nähe erlebt, in allen drei Spielen gegen den Tabellenführer stand Niederberger auf dem Eis und erlebte einen knappen Sieg (2:1 nach Verlängerung), einen klaren Sieg (5:2) und eine knappe Niederlage (2:3).

Olimb punktete in allen Spielen gegen Mannheim

In allen drei Spielen erfolgreich: Mittelstürmer Ken-André Olimb, der wegen des Ausfalls von Kapitän Alexander Barta wieder besonders gefragt sein wird. Insgesamt mag der Norweger nicht ganz zufrieden sein mit seiner persönlichen Ausbeute (27 Punkte in 41 Spielen), gegen Mannheim läuft es aber ausgezeichnet: Gleich am ersten Spieltag erzielte er das Siegtor, beim zweiten Duell war er mit einem Tor und zwei Vorlagen überragend, daheim beim 2:3 bereitete er einen Treffer vor.

Warum die DEG gerade gegen Mannheim gut aussieht? „Wir spielen in solchen Spielen einfacher als sonst, das ist der Schlüssel“, sagt Olimb, der heute (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) ein „schnelles und hartes Spiel“ erwartet, „ein aufregendes Spiel für die Zuschauer“. Das hoffen sie alle bei der DEG. Mehr als 10 000 Fans sind dabei, die sollen ja mit einem guten Gefühl in die Pause gehen, damit sie danach auch alle wiederkommen.