Eishockey DEL DEG holt Verteidiger Geitner zurück
Düsseldorf · Der gebürtige Düsseldorfer ist der vierte U 23-Spieler für die nächste Saison. Er spielte zuletzt in Bad Nauheim und Herne.
Nach Jahren der Stagnation meinen es der Deutsche Eishockey Bund (DEB) und die Deutsche Eishockey Liga (DEL) nun ernst mit der Jugendförderung. Nicht nur, dass der DEB ein Bewertungssystem für die Nachwuchsarbeit vor Ort entwickelt hat, bei dem die Klubs (bei Höchstpunktzahl) Geld aus dem Fördertopf erhalten oder (bei niedriger Punktzahl) welches einzahlen müssen. Nun gibt es in der DEL auch feste Quoten für Spieler unter 23 Jahren.
Ab der kommenden Saison dürfen nur noch 17 Feldspieler älter als 23 sein, für eine normale Aufstellung — sechs Verteidiger und zwölf Stürmer — braucht es also mindestens einen jüngeren Spieler. Und da es im Laufe einer Saison ja immer mal Verletzungen, Krankheiten, Sperren oder Formkrisen gibt, ist es mit einem U 23-Spieler nicht getan, DEG-Manager Niki Mondt rechnet „eher mit drei oder vier“, die jedes DEL-Team im Kader haben wird.
Wenige U 23-Spieler auf dem Markt
Entsprechend begehrt sind junge deutsche Eishockey-Spieler derzeit. Um Toptalente wie Iserlohns Shootingstar Lean Bergmann war ein regelrechtes Wettbieten im Gange. Am Ende machte der neue Deutsche Meister aus Mannheim das Rennen um den 20-Jährigen. Wobei nicht sicher ist, dass Bergmann (20 Saisontore) auch wirklich bei den Adlern aufschlägt, vielleicht meldet sich ja noch ein Verein aus der nordamerikanischen NHL.
Talente wie Bergmann sind derzeit noch die Ausnahme. Denn auch wenn die deutschen Nachwuchsnationalmannschaften zuletzt sowohl in der U 18 als auch in der U 20 in die A-WM aufgestiegen sind, ist die Auswahl von U 23-Spielern, die in der DEL mithalten können, beschränkt. Umso glücklicher ist Mondt, dass er bereits vier von ihnen hat: Verteidiger Johannes Huß (20) war bereits vergangene Saison da, Stürmer Christoph Körner (21) kam aus Bremerhaven, zudem ist es ein offenes Geheimnis, dass Tobias Eder (21) vom EHC Red Bull München an den Rhein wechselt, und am Montag verkündete die DEG die Rückkehr von Nicolas Geitner.
DEG hat nun vier „echte“ Düsseldorfer im Kader
Der 20-Jährige ist nicht nur gebürtiger Düsseldorfer, er lernte das Eishockeyspielen auch an der Brehmstraße und durchlief alle Altersklassen, ehe er in der abgelaufenen Saison den Sprung in den Profibereich wagte und für Bad Nauheim (2. Liga, 32 Spiele) und Herne (3. Liga, zehn Spiele) auflief. Bei der DEG hat er nun für zwei Jahre unterschrieben. Zur Freude von Niki Mondt: „Es ist immer schön, eigene Talente und gebürtige Düsseldorfer ins Team zu integrieren“, sagt der Manager laut einer Mitteilung und beschreibt Geitner als „bodenständigen, unaufgeregten Verteidiger mit guten läuferischen Qualitäten“. Sein Zweikampfverhalten sei für sein Alter bereits gut entwickelt. „Wir trauen ihm zu, den Sprung in die DEL schaffen zu können.“
Das sieht Geschäftsführer Stefan Adam ähnlich. Geitner passe „hervorragend in unsere Gesamt-Philosophie, verstärkt jungen Deutschen und eigenen Talenten eine Chance zu geben“. Ganz nebenbei ist ein gebürtiger Düsseldorfer ja auch in Sachen Identifikation für die Fans wichtig. Nach Torhüter Mathias Niederberger, seinem Bruder Leon Niederberger und dem aller Voraussicht nach aus Nordamerika zurückkehrenden Maximilian Kammerer ist Geitner dann der vierte „echte“ Düsseldorfer im DEG-Kader für die neue Saison.