Düsseldorfer EG Eishockey-Film: 41 Minuten und 41 Sekunden zu Ehren der Nr. 41

Max Schneider-Bodien hat einen Film über den Kulttorhüter der Düsseldorfer EG, Bobby Goepfert, produziert. Am 29. März wird die Hommage an den US-Amerikaner im Kino präsentiert.

Düsseldorfer EG: Eishockey-Film: 41 Minuten und 41 Sekunden zu Ehren der Nr. 41
Foto: Tobias Herbst

Düsseldorf. Zwischen September 2012 und März 2014 gab es bei der Düsseldorfer EG eigentlich nur selten etwas zu feiern. Zwei Saisons lang war die DEG Tabellenletzter, gewann lediglich 30 von 104 Spielen in der Deutschen Eishockey Liga. Doch wenn es Siege gab, wurden diese mit Stil zelebriert. Sobald das Lied „I follow rivers“ der schwedischen Sängerin Lykke Li aus den Hallenboxen schallte, wussten die Fans im Rather Dome, was im Anschluss an die Ehrenrunde folgen würde: Eine, der inzwischen fast schon legendären Tanzeinlagen von Torhüter Bobby Goepfert.

Fünf Jahre spielte der in Kings Park (New York) geborene US-Amerikaner für die Rot-Gelben und absolvierte in DEL und Champions League insgesamt 140 Begegnungen. 2011 aus Übersee an den Rhein gekommen, wurde der mit 1,79 Metern eher kleingewachsene Torhüter mit der Rückennummer 41, der zuvor bereits in Hamburg spielte, nicht nur aufgrund seines spektakulären Spielstils schnell zum Publikumsliebling. Mit den „Bobbynisten“ gründete sich ein eigener Goepfert-Fanclub, der auch heute noch mehr als 350 Mitglieder hat.

Jetzt werden Leistungen und Vermächtnis des Kult-Keepers im Film „All 41 — more than a goalie“ gewürdigt. „Wir wollten die Zeit Bobbys in Düsseldorf für die Nachwelt festhalten“, sagt Max Schneider-Bodien von den „Bobbynisten“, der ein Jahr an dem Projekt gearbeitet hat und dazu 120 Gigabyte Videomaterial, unendlich viele Fotos und Mitschnitte des DEG-Fanradios durchforstet hat. „Bei der Saisonabschlussparty vor einem Jahr haben wir einen Trailer gezeigt und den Entschluss gefasst, das Ding zu machen“, erzählt Schneider-Bodien.

In 41 Minuten und 41 Sekunden erzählt wird eine Story voll lustiger Momente, tragischer Rückschläge und skurriler Tanzeinlagen geboten. „Dadurch, dass nach dem Ende des Fernsehvertrages mit Servus TV die Rechte der Spielszenen wieder auf die Vereine übergegangen sind, konnten wir viele Momente von Bobby auf dem Eis nutzen. Wir mussten nur die Erlaubnis der DEG einholen“, erklärt der 20-Jährige. „Schwieriger war es da schon mit den Spielszenen aus der Champions League. In der Kino-Fassung wird eine Sequenz von 30 Sekunden aus dem Spiel in Turku zu sehen sein, für die wir bei der DVD-Fassung keine Erlaubnis bekommen haben.“

Auch die teils verrückten Aktionen der „Bobbynisten“ wie Abholaktionen am Flughafen oder Karaoke-Abende sind Bestandteil des Films. Für Außenaufnahmen des Rather Domes wurde sogar eine Kamera-Drohne eingesetzt.

Schneider-Bodien, der Hauptverantwortliche des Films, und seine Mitstreiter Holger Billeb und David Steinwachs präsentieren ihre „Goepfert-Hommage“ am 29. März. „Bobby hat das fertige Produkt bereits gesehen, allerdings in deutscher Sprache“, sagt Max Schneider-Bodien. „Sein erstes Feedback war auf jeden Fall positiv.“ Wir versuchen natürlich, dass er zur Premiere nach Düsseldorf kommt. Aber das wird schwierig. Zumindest eine persönliche Video-Botschaft soll es aber geben.“

Helmut de Raaf, Andrej Trefilov, Jamie Storr, Jean-Sebastien Aubin und Tyler Beskorowany — die Liste der außergewöhnlichen Torhüter der DEG ist lang. Doch niemand dürfte für immer einen so wichtigen Platz in den Herzen der rot-gelben Fangemeinde einnehmen wie Bobby Goepfert.