Gegen Nürnberg gibt's nur zwei Punkte
Die DEG kann sich beim 4:3 nach Penalty-Schießen nicht gänzlich rehabilitieren.
Düsseldorf. Er kam aus den USA, war wenige Stunden zuvor von der DEG von den St. John Ice Caps (AHL) verpflichtet worden. Und er spielte Dienstag bereits in der Deutschen Eishockey Liga gegen die Nürnberg Ice Tigers. Der neue DEG-Torwart Tyler Beskorowany löste Lukas Lang ab und verdrängte damit als Gesprächsstoff zunächst einmal die 0:8-Pleite von Sonntag in Iserlohn. Doch das Spruchband mit dem Text "Fassungslos nach Offenbarungseid - zeigt uns, dass ihr besser seid", zeigte, dass der Ärger bei den DEG-Fans tief saß. Einige Stammplätze im Dome blieben Dienstag deshalb auch leer.
Die bittere Niederlage hatte auch auf dem Eis noch Nachwehen. Das neue Motto von Trainer Christof Kreutzer und Niki Mondt "Wir müssen einfacher spielen", verpuffte zunächst, weil die DEG nervös und fahrig begann. Zum Glück aus Düsseldorfer Sicht benötigten die Gäste viel zu lange, um sich zu sortieren. Denn auch die Nürnberger waren mit einer unnötigen 4:5-Niederlage im Gepäck am Sonntag aus Straubing zurückgekehrt. Als sich die Ice Tigers halbwegs aufgerappelt hatten, prüften sie direkt auch Beskorowany, doch der hatte die Ruhe weg, als hätte er schon 100 Spiele im Dome absolviert.
Das 1:0 fiel dann auch auf der anderen Seite in der achten Minute. Travis Turnbull traf nach Vorarbeit von Michael Davis. Dabei hatte bis dahin die DEG nicht unbedingt einen entschlossenen Eindruck hinterlassen, um Vergangenes vergessen zu machen. Doch das Tor wirkte, das Selbstvertrauen wuchs, die Aktionen wurden sicherer. Als dann sechs Sekunden vor Drittel-Ende Ken-Andre Olimb in Überzahl zum 2:0 traf, konnte Trainer Kreutzer seine Pausenpredigt etwas gelassener gestalten.
Dass es dann im zweiten Durchgang sogar Szenenapplaus gab, unterstrich, dass sich der Gastgeber zumindest spielerisch weiter steigerte und in der ersten Unterzahl nur die Chance von Alex Oblinger zuließ, die der neue DEG-Goalie reaktionsschnell zunichte machte. Doch als die Düsseldorfer erneut nur vier Feldspieler auf dem Eis hatten, kamen die Nürnberger durch Oblinger zum 1:2. Das war das Zeichen für die Nürnberger, die nun deutlich mehr Tempo machten und die DEG-Defensive immer mehr beschäftigte. Nachdem Oblinger erneut zum 2:2 getroffen hatte, schien sich das Blatt zu wenden.
Doch die Mannschaft von Christof Kreutzer ist nicht so zerbrechlich, hielt im letzten Drittel wieder viel besser dagegen, kämpfte großartig und ergriff wieder die Initiative. Groß war der Jubel auf und neben dem Eis, als Manuel Strodel zum 3:2 traf. Da applaudierte auch Ingolstadts letztjähriger Meistertrainer Niklas Sundblad auf der Tribüne, der dann auch mit ansah, wie die DEG den knappen Sieg nicht über die Zeit bringen konnte.
Zwei Minuten vor dem Ende traf für Nürnberg der Ex-Düsseldorfer Marco Nowak zum 3:3, wobei die komplette Defensive der Gastgeber nicht aufpasste. Trotz zwischenzeitlicher 5:3-Überzahl gelang es der DEG nicht, die drei Punkte zuhause zu behalten. Im Penaltyschießen traf nur Alexej Dimitriev und sicherte mit dem neuen Torhüter Beskorowany zumindest zwei Punkte.
"Das war schon extrem gut, wie Tyler gehalten hat", lobte Teamkamerad Alexander Preibisch. Stolz auf sein Team war DEG-Trainer Christoph Kreutzer: "Allerdings müssen wir das jetzt auch bestätigen."