Düsseldorfer EG Gegen Schwenningen: DEG nur mit den Fäusten stark

Kreutzer-Team verliert Schlüsselspiel in Schwenningen 1:4. Play-off-Teilnahme immer unrealistischer.

Beim Spiel gegen Schwenningen ging es zum Schluss hoch her.

Beim Spiel gegen Schwenningen ging es zum Schluss hoch her.

Foto: Häfner

Schwenningen. Mit einem nur zu Beginn inspirierten und insgeamt äußerst blutleeren Auftritt hat sich die Düsseldorfer EG wohl endgültig aus dem Kampf um die Play-offs verabschiedet. Das Team von Trainer Christof Kreutzer verlor am Freitag bei Mitkonkurrent Schwenninger Wild Wings vor 3538 Zuschauern im Bauchenberg-Stadion mit 1:4 (0:0/0:2/1:2) und hat nun wieder elf Punkte Rückstand auf den ersehnten zehnten Platz. "Der Gegner hat den Sieg mehr gewollt", sagte Torhüter Mathias Niederberger. Eine Aussage wie eine Bankrotterklärung.

Villingen-Schwenningen ist seit der Gemeindereform 1972 eine Doppel-Stadt, jedoch nicht wirklich eins. Schließlich gehört Villingen im Schwarzwald zu Baden, Schwenningen am Neckar hingegen zu Schwaben. Für die Einwohner dieser Regionen ist das durchaus von Relevanz. Deutlich dramatischer allerdings ist die Demarkationslinie, die in der Deutschen Eishockey-Liga den zehnten vom elften Platz trennt. Wer über ihr steht, darf in die Play-offs. Wer unter ihr steht, für den ist die Saison beendet.

DEG wie auch Schwenninger Wild Wings stehen derzeit beide unter dem Strich. Im direkten Duell war verlieren demnach verboten, um weiterhin auf die Play-offs hoffen zu dürfen. Da dürfte Trainer Kreutzer die Meldung des "Südkurier" gar nicht gelegen gekommen sein. Das Blatt vermeldet, dass DEG-Torwart Felix Bick zur nächsten Saison nach Schwenningen wechselt. Der 24-Jährige möchte eine neue Herausforderung suchen und diese soll in seinem Geburtsort liegen. 2006 begann Bick seine Karriere beim SERC, so der "Südkurier".

Für die DEG aber durfte er zu selten ran, auch in Schwenningen begann wieder Mathias Niederberger. Vor diesem gab der erst 18-Jährige Nachwuchsspieler Johannes Huß sein DEL-Debüt, da in der Abwehr durch das Fehlen von Daschner und Schüle (beide verletzt) sowie Conboy (gesperrt) ein Personal-Notstand herrschte. Huß legte einen forschen Auftritt hin und verfehlte in der sechsten Minute mit einem mutigen Schuss sogar nur knapp das 1:0. Die DEG verpasste zudem bei zwei Überzahlsituationen eine Führung.

Zwar wirkten beide Teams äußerst bemüht, gute Chancen aber waren Mangelware. Nachdem die DEG eine Viertelstunde lang gut in der Partie war, wurden die Wild Wings dann vor allem dank Will Acton immer agiler. Die DEG zog einmal mehr Strafen und geriet so in der 24. Minute in Rückstand. Schmölz hatte einen Schuss von Gysbers unhaltbar für Niederberger abgefälscht. Offensiv blieb bei der DEG vieles Stückwerk, hinten patzten zudem Haase und Nowak in der 30. Minute entscheidend. Der Schwede Hult nutzte es zum 2:0.

Der Frust wurde größer, bei Daniel Weiß entlud er sich. Als der Schiedsrichter nicht wie gewünscht entschied, rastete Weiß aus und musste vorzeitig zum Duschen (54.). Nur zwölf Sekunden später erzielte Schmölz unter Behinderung von Niederberger das höchst umstrittene 3:0. Niederberger tobte, während Schmölz von Yip vermöbelt wurde. Es entwickelte sich eine Massenkeilerei, am Ende standen insgesamt 112 Strafminuten zu Buche. Dass noch zwei Treffer fielen, war eine unbedeutende Randnotiz.