Eishockey Ein Torhüter-„Lehrling“ mit großen Vorbildern

Düsseldorf · Hendrik Hane (18) ist bei der DEG die neue Nummer zwei im Tor. So viel wie möglich möchte der Fachabiturient in der ersten Profi-Saison lernen. Am besten durch zahlreiche Einsätze in der DEL.

Hendrik Hane bekommt von der Düsseldorfer EG einen großen Vertrauensvorschuss. Der 18-Jährige will zeigen, dass er den Ansprüchen gerecht wird.

Foto: Häfner

Als sich Hendrik Hane am anderen Ende der Leitung über sein Smartphone meldet, tut er dies mit der für einen 18-Jährigen nicht unüblichen Portion Schüchternheit. Interviews geben und mehr im Fokus stehen als während seiner Junioren-Zeit? Das ist völlig neu für den Teenager und benötigt noch ein wenig Routine. Die wird sich in der neuen Saison gewiss bei ihm einstellen, wenn der Torhüter bei der Düsseldorfer EG die Nummer zwei hinter Mathias Niederberger und somit fortan dauerhafter Bestandteil des Profi-Kaders sein wird. „Hendrik ist der beste deutsche Torhüter seines Alters. Wir sind davon überzeugt, dass er bereit für die Deutsche Eishockey Liga ist“, sagt DEG-Manager Niki Mondt.

Hendrik Hane hat ein spannendes Jahr hinter und aufregende Wochen und Monate vor sich. In der vergangenen Spielzeit debütierte er unter Trainer Christof Kreutzer beim EC Bad Nauheim in der DEL2 und führte die U 20-Nationalmannschaft mit überragenden Leistungen bei der B-WM zurück in die A-Gruppe. Aktuell befindet sich der 1,77 Meter große Linksfänger auf der Zielgeraden seiner schulischen Ausbildung. „In zwei Wochen bin ich fertig, dann habe ich meinen Abschluss“, erklärt der bisherige DNL-Schlussmann der DEG, der das Fachabitur ablegt. Doch Füße hochlegen, ist danach nicht angesagt. Zunächst geht es für ein spezielles Torhüter-Training nach Schweden, dann stehen die nächsten Einheiten in Düsseldorf auf dem Programm.

Der 18-Jährige schaut sich bei Mathias Niederberger einiges ab

„Ich habe öfters darüber nachgedacht, ob die DEG mir diese Chance als Nummer zwei im DEL-Kader geben wird. Es hatte ja immer wieder Gespräche gegeben. Daher hatte ich sicherlich gehofft, dass es sich tatsächlich so ergibt. Das ist doch großartig. Ich darf weiter bei dem Verein spielen, bei dem ich den Eishockeysport gelernt habe. Es ist eine spannende Aufgabe, auf die ich mich sehr freue“, sagt der gebürtige Düsseldorfer, der große Vorbilder nennt: „Aus der NHL versuche ich mir hier und da etwas von Carey Price von den Montreal Canadiens oder Sergej Bobrovski von den Columbus Blue Jackets abzuschauen. Gerade Price strahlt immer eine besondere Ruhe aus.“

Persönliche Tipps von den Großen aus Nordamerika zu bekommen, dürfte etwas schwierig werden. Aber nicht nur deshalb hat Hane auch schon in der Vergangenheit beim Teamkollegen genau hingeschaut. „Bei Mathias kann man sich viel in Bezug auf Technik und Schnelligkeit abgucken. Ich habe in den vergangenen zwei Jahren ja häufiger mit den Profis trainiert und zuletzt das eine oder andere Mal schon bei DEL-Spielen auf der Bank gesessen. Er gibt mir häufig Tipps und erklärt mir was“, sagt Hane.

In seiner ersten Profi-Saison möchte die neue Nummer zwei im DEG-Tor vor allem eines: dazu lernen. Aber nicht nur im Training. „Als Torhüter musst du spielen, um etwas lernen zu können. Deshalb hoffe ich, dass ich so viele Spiele wie möglich bekomme. Eine bestimmte Zahl habe ich mir aber nicht gesetzt“, stellt Hane klar. Und plötzlich wirkt es so, als wäre bereits ein kleines Stück der Schüchternheit von ihm abgefallen. Hendrik Hane ist bereit für die große Aufgabe. Auch, wenn es nicht überliefert ist, so ist sicher: Carey Price und Sergej Bobrovski mussten sich auch erst an die Aufmerksamkeit und ihre Rolle als Eishockey-Profi gewöhnen. Da bilden die großen Namen in der NHL keine Ausnahme.