Düsseldorfer EG Maximilian Kammerer: „Für meine Entwicklung ist es das Beste“

Düsseldorf · Der 22-Jährige ist zurück bei der DEG. Im Interview spricht er über sein Jahr in Nordamerika und was er in der AHL gelernt hat.

Von der DEG zog es Maximilian Kammerer 2018 nach Nordamerika. Ab der kommenden Saison spielt der Stürmer wieder in rot und gelb.

Foto: Horstmüller

Vor einem Jahr verließ Maximilian Kammerer die Düsseldorfer EG in Richtung Nordamerika. Bei den Hershey Bears, dem Farmteam der Washington Capitals, wollte sich der 22-Jährige eine NHL-Chance erarbeiten. Nun ist der Stürmer zurück in der Deutschen Eishockey Liga und — wie es für den Fall einer vorzeitigen Rückkehr mit Manager Niki Mondt vereinbart war — zurück bei der DEG.

Herr Kammerer, nach nur einem Jahr haben Sie sich für die Rückkehr aus Nordamerika nach Deutschland entschieden. Warum?

Maximilian Kammerer: Das Jahr ist völlig anders verlaufen, als ich es mir vorgestellt habe. Wenn du irgendwann merkst, dass die Trainer nicht mehr auf dich bauen, dann fängst du an nachzudenken. Ich habe viele Gespräche mit meinem Agenten und mit meiner Familie geführt. Und letztendlich bin ich zu der Entscheidung gekommen, dass es für meine Entwicklung das Beste ist, wenn ich zurückkehre.

Gab es denn einen konkreten Zeitpunkt, an dem dieser Entschluss plötzlich feststand oder hat sich das erst so entwickelt? Sie haben lange Zeit betont, sich durchbeißen zu wollen. . .

Kammerer: Es ist ein langsamer Prozess gewesen. Das hat sich von Woche zu Woche gesteigert. Alles in allem hat es nicht so funktioniert, wie ich es erwartet habe. Dieses Gefühl ist dann im Laufe der vergangenen Monate stärker geworden.

Was nehmen Sie denn aus einem Lebensjahr in den USA und einer Saison bei den Hershey Bears in der AHL mit?

Kammerer: Das Leben in einem anderen Land mit einer anderen Sprache ist für die persönliche Weiterentwicklung enorm hilfreich. Ich war dort komplett auf mich allein gestellt. Diese Erfahrungen prägen und ich habe mich extrem weiterentwickelt. Auch, weil es zugleich ein sportlich schwieriges Jahr war. Mit Blick auf das Sportliche nehme ich auch einiges mit — obwohl ich nicht jedes Spiel zum Einsatz gekommen bin. Das Eishockey drüben ist einfach geradliniger, du musst auf der kleineren Eisfläche deine Entscheidungen schneller treffen und der Trainingsrhythmus ist ein anderer. Ungewohnt waren auch die vielen Veränderungen im Kader. Mal kam einer aus der NHL runter zu uns in die AHL, dann kam einer aus der ECHL rauf. Insgesamt hatten wir über die Saison gesehen 40 bis 50 Spieler im Team.

Was überwiegt denn? Die Enttäuschung darüber, dass aus dem NHL-Traum (vorerst) nichts geworden ist oder die Freude darüber, wieder zurück zu sein?

Kammerer: Zunächst einmal war das ja trotzdem eine gute Erfahrung. Ich kann mich glücklich schätzen, überhaupt diese Chance bekommen zu haben. Die erhalten viele andere Eishockey-Profis nicht. Aber jetzt überwiegt die Freude, wieder näher bei der Familie in Bayern sein und wieder für die DEG spielen zu können.

Eine DEG, die personell runderneuert daherkommt. Wie schätzen Sie Ihr neues und zugleich altes Team ein?

Kammerer: Jetzt ist das noch schwer zu sagen, ich sehe ja auch bloß die Namen auf dem Papier. Natürlich kenne ich den einen oder anderen Neuen noch als Gegenspieler und einige auf und abseits des Eises aus der vorletzten Saison. Im Großen und Ganzen schaut das alles gut aus. Wohin es für uns gehen kann, werden wir erst sagen können, wenn die ersten Testspiele im Sommer absolviert sind.