Eishockey-WM Starke WM-Auftritte von Niederberger
Düsseldorf · Der DEG-Torwart führt die deutsche Mannschaft zu zwei Auftaktsiegen.
Was war in den vergangenen Tagen nicht alles über die Torhüter gesprochen worden. Es fehle ihnen an Qualität, hieß es. Warum konnte der Bundestrainer nur auf Play-off-MVP Dennis Endras (Mannheim) und Olympiatorwart Danny aus den Birken (München) verzichten? Und wenn Philipp Grubauer nicht noch kommt, wird das sowieso nichts mit dem Viertelfinale bei der Eishockey-WM.
Nun, zwei Spiele später, spricht niemand mehr über die vermeintlichen Probleme im deutschen Tor. Die Abteilung für Gegentorverhinderung wirkt nach den knappen Siegen über Großbritannien (3:1 am Samstag) und Dänemark (2:1 am Sonntag) plötzlich wie der stabilste Mannschaftsteil. Weil NHL-Spieler Grubauer doch noch aus den USA eingeflogen kam. Und weil Mathias Niederberger ein bislang überragendes Turnier spielt.
55 Schüsse flogen während der ersten beiden Spiele auf den DEG-Torhüter, 53 konnte er parieren. Macht eine Fangquote von 96,4 und einen Gegentorschnitt von 1,0. Damit gehört Niederberger zu den besten Torhütern des Turniers.
„Spieler des Spiels“ beim
2:1-Sieg gegen die Dänen
Bereits am Samstag gegen den Außenseiter aus Großbritannien stand der 26-Jährige immer wieder im Mittelpunkt — sogar deutlich mehr, als es allen Beteiligten lieb war. Zwar schossen die Briten im gesamten Spiel nur 17 Mal aufs Tor, tauchten wegen der zahlreichen Stellungs-, Abspiel- und Abstimmungsfehler im deutschen Team aber mehrfach alleine vor dem DEG-Goalie auf. Doch bis auf einen Gegentreffer zu Beginn des letzten Drittel hielt Niederberger sein Tor sauber.
Am Sonntag — dem Tag, an dem Buder Leon seinen Popsong live im ZDF singen durfte — war der gebürtige Düsseldorfer dann noch mehr gefragt. Vor allem im letzten Drittel, als die Dänen drauf und dran waren, den 0:2-Rückstand aufzuholen. 18 Mal schossen sie aufs Tor, wieder ging nur ein Schuss rein. In den ersten beiden Dritteln hatte Niederberger bereits 20 Paraden gezeigt. Hinterher wurde er zum „Spieler des Spiels“ ernannt. Das war ihm bereits im Vorjahr beim Turnier in Dänemark geglückt. Bei seinem WM-Debüt brachte er die NHL-Stars aus Finnland zum Verzweifeln.
Ob Niederberger nun in der Slowakei noch viel Eiszeit bekommen wird, ist dennoch ungewiss. Ab Dienstag (20.15 Uhr) gegen Frankreich dürfte Grubauer im Tor stehen. Was Niederbergers Stimmung aber nicht trüben kann. Im Gegenteil, von einem wie Grubauer könne man nur lernen: „Ich freue mich, dass er kommt, er hat eine unglaubliche Qualität.“