Düsseldorfer EG Harmlose DEG unterliegt bei schwachen Eisbären
Berlin. Dichter Nebel umhüllte am Dienstag Abend die Arena am Berliner Ostbahnhof. Für die Düsseldorfer EG ein Nebel des Grauens. Das Team von Trainer Christof Kreutzer verlor bei den Eisbären Berlin das wohl entscheidende Schlüsselspiel im Kampf um die Play-off-Teilnahme in der deutschen Eishockey-Liga vor 10 521 Zuschauern mit 1:2 (0:1/0:0/1:1) und hat nun zwölf Punkte Rückstand auf einen Play-off-Platz.
Durch die zehnte Niederlage aus den vergangenen elf Spielen fiel die DEG zudem auf den vorletzten Platz der Tabelle zurück.
Die Zeit von Ausreden, Erklärungen, Disziplinarmaßnahmen und Durchhalteparolen ist mit dem ersten Bully in Berlin endgültig vorbei gewesen. Es war die Woche der Wahrheit angebrochen. Nur die vollen neun Punkte aus den drei Spielen bei den Eisbären, gegen Iserlohn (Freitag, 19.30 Uhr) und Wolfsburg (Sonntag, 16.30 Uhr) würden die ohnehin lediglich noch vagen Hoffnungen der DEG auf die Vor-Play-offs am Leben halten. "Wir müssen in Berlin gewinnen. Es ist ein wichtiges Spiel", sagte Angreifer Norm Milley.
Schließlich ging die DEG bei zwei Spielen weniger mit elf Punkten Rückstand in das Duell mit den Eisbären. Die belegten bei Beginn der Begegnung den zehnten Rang und damit den letzten Platz, der zur Teilnahme an den Vor-Play-offs berechtigt. Acht Niederlagen aus den vergangenen neun Partien haben das Team von Trainer Uwe Krupp in eine brenzlige Lage gebracht und lassen alle Alarmglocken läuten. Nun wurde Krupp mit dem früheren Hamburg-Freezers-Manager Stéphane Richer sogar ein weiterer Assistent an die Seite gestellt.
Krupp notierte, dass die DEG neben Daniel Kreutzer auf auch auf die verletzten Stephan Daschner und Alexander Preibisch verzichten musste. Die Eisbären aber plagen weitaus größere Personalprobleme. Gleich sechs Akteure fehlen, darunter Top-Scorer Nick Petersen. Auch ein Grund für das Taumeln des Riesen. Dieser aber konnte gleich zu Beginn von einer abermaligen Strafzeit der DEG profitieren. Brandt musste in die Kühlbox, Conboy fälschte den Schuss von Wilson zu allem Überfluss unhaltbar ab - 0:1 nach nur 245 Sekunden.
Es war der einzige Höhepunkt eines ersten Drittels, das dem Tabellenbild gerecht wurde. Souterrain eben. Aus Sicht der DEG ging es zu Beginn des zweiten Abschnitts sogar noch weiter in den Keller. Bei zwei Powerplays hintereinander gab es durch Maxi Kammerer (27.) lediglich einen Schuss auf das Tor der Mannschaft mit dem zweitschlechtesten Unterzahlspiel der Liga. In Überzahl ist Berlin gar das schlechteste Team, war bis zur 40. Minute aber etwas gefährlicher ungefährlich. Machacek zwang Niederberger zur Parade (31.).
Auch im Schlussdrittel blieb das Spiel auf einem erschreckend schlimmen Niveau. Wer von den Zuschauern dennoch tapfer durchhielt, erlebte in der 53. Minute ein Deja-vu. Kyle Wilson zog in Überzahl ab und erneut war es Tim Conboy, der die Scheibe abfälschte. "Dass es zweimal mein Schlittschuh war, der beim wichtigsten Spiel der Saison den Puck ins eigene Tor lenkt, ist schon bitter", sagte Conboy. Zwar verkürzte Brandon Yip noch auf 1:2 (56.). Doch insgesamt hatte die DEG mit der gezeigten Leistung keinen Punkt verdient.