Hedlunds offene Rechnung

Der Verteidiger wurde in Mannheim aussortiert und trifft am Freitag auf seinen ehemaligen Klub.

Düsseldorf. Andy Hedlund ist ein ganz besonderer Zugang bei der Düsseldorfer EG. Schließlich trug der 32-jährige Verteidiger schon von 2007 bis 2 009 in 136 Spielen das rot-gelbe Trikot.

Nach nur einer Saison bei den Adlern Mannheim kehrte der US-Amerikaner nun in den Rather Dome zurück. Zwangsläufig, denn er wurde trotz laufenden Vertrages von den Mannheimer Adlern "freigestellt".

WZ: Herr Hedlund, hat Sie der noch in Düsseldorf geborene Nachwuchs fitgehalten?

Hedlund: Wir haben einen 15Monate alten Sohn und der bedeutet besonders für meine Frau einen Vollzeit-Job.

WZ: Zumal Sie ja in dieser Saison wieder ein wenig mehr arbeiten möchten als in der vergangenen Spielzeit in Mannheim, wo schon nach den Vor-Play-offs gegen Augsburg Schluss war. War es ein verlorenes Jahr?

Hedlund: Zum Teil, immerhin habe ich dort ein paar neue Kumpel gefunden. Aber sportlich war es natürlich absolut unerfreulich. Es gab viele Gründe für das Scheitern, das in dieser Form für mich eine völlig neue Erfahrung war.

WZ: Auch weil Sie neben vier anderen Spielern dafür zum Sündenbock gemacht und gefeuert wurden?

Hedlund: Die Verantwortlichen haben sich im April für eine andere Personalpolitik entschieden. Aber feuern konn-ten Sie mich nicht, denn ich hatte ja noch einen Vertrag bis 2012.

WZ: Demnach gab es eine gute Abfindung, die es auch der DEG möglich machte, Sie etwas günstiger zu verpflichten?

Hedlund: Über Vertragsinhalte rede ich grundsätzlich nicht. Aber es gab eine handvoll Gründe, nach Düsseldorf zurückzukehren.

WZ: Als da wären?

Hedlund: In der Stadt lässt es sich gut leben, und wir haben hier sehr viele Freunde. Zudem ist die DEG immer ein Team, mit dem sich etwas gewinnen lässt.

WZ: Warum war dann der Start so holprig?

Hedlund: Der Trainer möchte sehr offensiv spielen lassen. Das ist ein tolles, aber auch ein sehr gefährliches System, wenn wir uns nicht korrekt an die Vorgaben halten. Daher müssen wir zunächst einmal die besten Verteidiger-Pärchen suchen und das braucht eben ein wenig Zeit.

WZ: Nach Marco Nowak und Derek Dinger bilden Sie gegen Mannheim nun mit Andy Roach ein Duo. Ist das bei zwei offensiveren Verteidigern nicht zu risikoreich?

Hedlund: Wir haben das schon in Hannover kurz probiert, und es hat auch ganz gut geklappt. Aber wie schon gesagt, wir basteln noch an den besten Reihen.

WZ: Ist nach zwei Niederlagen schon Druck vorhanden?

Hedlund: Druck ist immer da. Er muss da sein, um die Gelegenheit zu haben, sich zu verbessern. Wenn Du keinen Druck haben möchtest, dann musst Du in einer Hobby-Liga spielen.

WZ: Für Sie persönlich muss das Spiel gegen Mannheim aber schon ein ganz besonderes sein, oder?

Hedlund: Ich bin auf jeden Fall sehr aufgeregt, und es gibt viele Gründe, warum ich dieses Spiel gewinnen will.