Kaderplanung: Berater rennen DEG die Bude ein
Manager Köberle lässt sich noch nicht in die Karten schauen.
Düsseldorf. In der Geschäftsstelle der Düsseldorfer EG herrscht momentan Hochbetrieb. Die Brehmstraße 27a ist derzeit eine beliebte Anlaufstelle für Spielerberater, die ihre Klienten vermitteln wollen. Der ehemalige Eishockeyprofi Lars Wünsche oder etwa Klaus Hille, der Adam Courchaine oder Tyler Beechey vertritt, sind als Düsseldorfer stets vor Ort. Manager Walter Köberle hat genügend Arbeit auf dem Schreibtisch. „Es ist nicht einfach, mit einem kleinen Budget eine gute Mannschaft zusammenzustellen, aber ich bin ganz optimistisch. Mit unserem Budget können keine Topstars bezahlen“, sagt der 63-Jährige. In einer Woche erreichen ihn über 100 Mails von Agenten, die ihre Spieler gleich im Dutzend anbieten. Jeff Tomlinson ist in die Sichtung eingebunden, obwohl seine Unterschrift unter den ausgehandelten Vertrag noch fehlt.
Der Trainer hatte sich Bedenkzeit erbeten und sie auch bekommen. „Jeff ist mein Wunschkandidat“, sagt Köberle, aber auch: „Ich wäre ein schlechter Manager, wenn ich nicht Plan B in der Tasche hätte.“ Tomlinson geht es nicht um das Gehalt. Da gibt es keine Differenzen zwischen ihm und Köberle. Der 41-Jährige zögert auch aus familiären Gründen. Bei Ben Gordon ist der Fall anders gelagert. Dessen Vermittler hat den unterschriftsreifen Jahresvertrag bei der DEG abgelehnt. Walter Köberle reagiert fast schon unwirsch, wenn dieses Thema zur Sprache kommt. „Ben war schlecht beraten. Den Beratern ist es oft egal, wohin die Spieler wechseln, oft geht es nur um Provisionen. Für mich ist das Thema beendet. Ben hat mich nach der Absage nicht mehr angesprochen.“ Tyler Beechey ist allerdings ein Kandidat für Köberle. „Er ist Mittelstürmer und allein schon deshalb interessant. Mit Adam Courchaine habe ich aber noch nicht gesprochen.“ Auch er spielt auf dieser Position und soll gehalten werden.
Köberle weiß um das Gehaltsgefüge der Mannschaft: „Manchmal lohnt es überhaupt nicht, jemandem ein Angebot zu machen. Manche müsste zu große Abstriche machen und würden unser Angebot erst gar nicht akzeptieren. Spieler aus dem aktuellen Kader sind noch nicht auf mich zugekommen. Es ist eine Frage des Preises, außerdem müssen die Spieler auch vom Charakter her zu uns passen.“ Walter Köberle hat noch genügend Zeit, bisher stehen nur Kapitän Daniel Kreutzer und Torhüter Bobby Goepfert für die kommende Saison unter Vertrag. Mit zwei weiteren Spielern soll er sich einig sein, die Namen will er noch nicht nennen. Mit seinen 63 Jahren ist Köberle lange genug im Geschäft, um zu wissen, wie es läuft.