Düsseldorfer EG Kampf gegen die Verletzungs-Misere

Die DEG hatte es in der Vorsaison hart getroffen. Nun hoffen die Trainer, dass das frühe Eistraining diesen Trend stoppt.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Im Sport, und erst recht im Eishockey gibt es eine Menge Zahlen, für die sich Trainer, Analysten und Fans interessieren. Punkte und Specialteam-Quoten für Mannschaften, Tore, Vorlagen, Strafzeiten und Plus-Minus für Feldspieler, Gegentorschnitt, Fangquote und Shutouts für Torhüter. Auch Christof Kreutzer hat diese und weitere Statistiken im Blick, um Trends zu erkennen oder hier und da Probleme abzustellen.

Doch wenn es eine Zahl gibt, die den Trainer der Düsseldorfer EG ganz besonders interessiert, ist es diese: 198. So viele Ausfälle hatte Kreutzer in der vergangenen Saison der Deutschen Eishockey Liga zu verkraften. Durch harte Zweikämpfe, Pech, unglücklich abgefälschte Pucks oder gar beim Spielen mit den Kindern in den eigenen vier Wänden. Im Schnitt fehlten der DEG vier Feldspieler pro Spiel. Da sind die monatelangen Verletzungen des mittlerweile abgewanderten Torhüters Bobby Goepfert noch gar nicht mit eingerechnet, ebenso wenig die Play-offs oder die Spiele der Champions League.

„Ich wünsche mir wirklich mal eine Saison, in der wir nicht so viele Ausfälle beklagen müssen. Die letzten zwei Jahre haben wir immer viele Verletzte gehabt, leider auch solche, bei denen die Leute sehr lange ausgefallen sind“, sagt Kreutzer, für den das Unheil vergangene Saison schon früh seinen Lauf nahm. Verteidiger Jakub Ficenec und Stürmer Christoph Gawlik verletzten sich bereits im Trainingslager in der Schweiz so schwer, dass die komplette Saison für sie gelaufen war. Während Gawlik sich gerade wieder an das Team herankämpft, ist die Karriere des 39-jährigen Jakub Ficenec sogar ganz vorbei.

Doch damit hatte die DEG ihr Pech längst nicht aufgebraucht. Direkt zu Beginn der Champions Legaue erlitt Daniel Fischbuch einen Nierenriss, der weitaus böser hätte enden können. Später erwischte es auch die Verteidiger Tim Conboy, der bereits die Saison 2014/2015 größtenteils vom Krankenbett aus verfolgt hatte, Tim Schüle sowie Stephan Daschner. Auch Alexej Dmitriev, Alexander Preibisch und David van der Gulik fehlten teilweise über Wochen. Hinzu kamen kürzere Ausfälle weiterer Leistungsträger. Lediglich sechs Feldspieler standen in allen 52 Hauptrunden-Spielen auf dem Eis.

Umso mehr freuen sich Kreutzer und sein Assistent Tobias Abstreiter nun, dass aktuell alle fit sind und sie dieses Jahr mehr Zeit zur Vorbereitung sowie frühes Eis haben. Zwar gehen sie nicht davon aus, dass die Probleme hausgemacht sind, aber: „Christof und ich haben uns darüber unterhalten, und wir glauben, dass es eine gute Basis sein kann, wenn man ein bisschen langsamer anfängt, damit sich alle vernünftiger an die Belastung gewöhnen können“, sagt Abstreiter.

Auch Kreutzer hat die Hoffnung, das Training durch zwei Wochen mehr Eiszeit „dosierter angehen“ zu können: „Wenn du aufs Eis gehst, hast du sonst nur vier Wochen, dann musst du schnell bei 100 Prozent sein. Wenn du nicht direkt am Anfang ganz oben sein musst, kann das ein Vorteil sein.“