Eishockey Kreis fordert mehr Effizienz für mehr Tore

Düsseldorf · Der 60-Jährige war bei der DEG in den vergangenen Tagen mehr Psychologe als Trainer. Gegen Bremerhaven soll die offensive Bremse gelöst werden.

Harold Kreis muss derzeit den richtigen Ton treffen, um seine Mannschaft aus der „Ergebniskrise“ in der Deutschen Eishockey Liga herauszuführen.

Foto: Birgit Haefner

Harold Kreis und Thomas Dolak sind nach eigener Aussage in diesen Tagen mehr Psychologe als Trainer. „Eigentlich bist du immer beides. Aber derzeit ist das Verhältnis 60 zu 40 Prozent“, sagt der hauptverantwortliche Übungsleiter der Düsseldorfer EG vor dem Heimspiel in der Deutschen Eishockey Liga gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven am Mittwoch (19.30 Uhr, Dome). Nach sieben Niederlagen in den vergangenen neun Spielen schieben sie etwas Frust bei der DEG – und haben tiefgehende Ursachenforschung betrieben.

Einer der gefundenen Lösungsansätze ist so einfach wie gleichermaßen kompliziert. „Wir müssen mehr Tore schießen“, fordert Kreis. „Es ist ja nicht so, als würden unsere Stürmer keine Chancen kreieren. Aber wir benötigen mehr Effizienz.“ Seit der Länderspielpause bringt die Mannschaft um Kapitän Alexander Barta nur 7,3 Prozent ihrer Schüsse im gegnerischen Tor unter. Das ist der zweitschlechteste Wert der Liga. Über die erste Saisonhälfte gesehen liegt die DEG bei 8,75 Prozent (Rang elf). „Die Top-Teams stehen bei zehn, elf oder zwölf Prozent. Das macht schon etwas aus“, analysiert Kreis, dessen Spieler sich mehr Zeit in der Defensivzone des Gegners erarbeiten sollen.

Der in den vergangenen Wochen angestaute Frust soll aber nicht zu (mehr) Verkrampfung in der Offensive führen. Stattdessen soll er in die angesprochene Effizienz umgewandelt werden. Das Rezept dafür klingt einfach: Mehr Scheiben vor das Tor bringen, dort mehr Verkehr erzeugen und zur Not die zweiten Chancen nutzen. „Es gibt immer Phasen, in denen es gut läuft und dann wiederum Phasen, in denen es schlecht läuft. Dann kannst du dich selbst kaputt machen, aber das bringt dich nicht weiter. Wir können Dinge nicht forcieren. Geduld ist gefragt. Bei jedem Einzelnen und bei jeden mit der Mannschaft“, sagt der Cheftrainer. „Wir müssen alle Komponenten wieder zusammenbringen. Dazu gehört nicht nur die Offensive, sondern auch die defensive Stabilität und gute Special Teams.“

Stürmer Tobias Eder kehrt nach Knieverletzung ins Team zurück

Rechtzeitig zum ersten von neun Spielen in den kommenden 19 Tagen kehrt einer der zuletzt Verletzten gegen Bremerhaven ins Team zurück. Stürmer Tobias Eder ist nach seiner Knieblessur wieder dabei. Dafür fehlt Angreifer Chad Nehring nach wie vor mit einer Oberkörperverletzung. „Zuletzt hat Luke Adam die Doppelschichten absolviert, als wir nur elf Angreifer zur Verfügung hatten. Ihm hat das sichtbar gut getan, aber wieder zwölf Stürmer zu haben, wird uns definitiv helfen“, sagt Kreis.

Bedeckt hält sich der Trainer bei der Frage nach externer Verstärkung, lässt aber durchblicken, dass er mit dem Sportlichen Leiter Niki Mondt über dieses Thema im Austausch steht. Gegen Bremerhaven sollen diejenigen die Tore schießen, die da sind. Und wenn möglich viele davon.