Düsseldorfer EG Kreutzer hat viel Arbeit vor sich

Obwohl 18 DEG-Spieler einen Vertrag über die Saison hinaus haben, wird sich einiges auf dem Transfermarkt tun.

Düsseldorf. Am Freitag wird gefeiert. Die Düsseldorfer EG lädt ab 19.30 Uhr zur Abschlussparty ins Stahlwerk, Ronsdorfer Straße 134. Es wird einer der letzten Termine sein, an dem sich der aktuelle Kader des Eishockey-Erstligisten der Öffentlichkeit präsentiert. Dann fahren die meisten Spieler in ihre Heimatstädte — nach Bayern, Skandinavien oder gar Nordamerika. Und obwohl 18 Spieler einen Vertrag für die neue Saison haben, steht Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter, die sich auch um die Kaderplanung kümmern, ein arbeitsreicher Sommer bevor.

Für die wichtigste Position ist das Meiste getan. Offiziell ist noch nichts, aber dass Mathias Niederberger ein weiteres Jahr von den Eisbären Berlin ausgeliehen wird, ist kein Geheimnis mehr. In Berlin hat Stammtorwart Petri Vehanen einen Vertrag für die kommende Saison, Niederberger als DEL-Torwart des Jahres dahinter auf die Bank zu setzen, werden sie sich wohl sparen. Auch Felix Bick bleibt der DEG erhalten. Ob er aber vom dritten zum zweiten Torwart wird, ist fraglich. Wahrscheinlich ist, dass die DEG einen Ersatz-Goalie verpflichtet. Nötig wird das, weil sich Bobby Goepfert verabschiedet. Für viele Fans ein harter Schlag, blieb Goepfert doch auch treu, als der Verein am Boden lag.

Mit 132 Gegentreffern war die Düsseldorfer Abwehr die drittbeste der DEL. In Tim Conboy, Stephan Daschner, Bernhard Ebner, Tim Schüle und Hagen Kaisler haben fünf der acht Verteidiger noch Vertrag. Zudem könnte Marcel Brandt dauerhaft in der Abwehr bleiben. Trotzdem hat Kreutzer Veränderungen angekündigt, weil sich sein Team „läuferisch in der Verteidigung verbessern muss“. Das würde einerseits für eine Verlängerung mit Kurt Davis sprechen, einer der besten Skater der Mannschaft. Allerdings hat er defensive Schwächen. Joonas Rönnberg ist sicher weg, Corey Mapes wohl auch.

Dafür soll Henry Haase aus Berlin unterschrieben haben. Mindestens ein weiterer Verteidiger wird vor, eventuell noch einer während der Saison kommen, wegen der gesparten Lizenzen von Goepfert und Rönnberg wohl jemand aus dem Ausland.

Die größte Baustelle besteht in der Offensive. Sechs Verträge laufen aus, definitiv weg sind Ken-André Olimb, der nach Schweden geht, David Van der Gulik, der nie richtig ankam, und Niki Mondt, der seine Karriere beendet. Auch Daniel Fischbuch ist auf dem Absprung, Fragezeichen stehen hinter Alexej Dmitriev und Drayson Bowman. Sollte es Letzterer nicht noch mal in Nordamerika versuchen, wäre er weiter gern gesehen. Dmitriev hat den Vorteil, einen deutschen Pass zu haben und nicht teurer zu sein.

Der Rest bleibt, könnte allerdings neue Aufgaben erhalten. Ob Rob Collins und Daniel Kreutzer weiter so viel Eiszeit — auch in Über- und Unterzahl — erhalten, ist fraglich. Vielleicht rücken sie in die hinteren Reihen, damit sie sich ihre Kräfte besser einteilen können, den Topverteidigern der Gegner aus dem Weg gehen und junge Spieler führen können. Ist das der Fall, bleiben neben Norm Milley, Manuel Strodel und Drayson Bowman drei Plätze in den Top-6 frei. Wen er holt, sagt Kreutzer noch nicht, beschrieb aber das Anforderungsprofil: „Natürlich sollen sie gut passen können und Tore schießen, aber sie müssen defensiv gut arbeiten. Wir können keinen gebrauchen, der nur offensiv denkt.“ Auch zum Alter hat er konkrete Vorstellungen. Vergangenen Sommer holte er vor allem ältere Spieler, um sein junges Team erfahrener zu machen, nun sagt er: „Ganz so extrem wird es nicht sein, wir suchen Spieler im mittleren Alter.“